»Dieses Buch ist hilfreich. Es schärft den Blick.« Dirk Pilz, Nachtkritik
»Wihstutz interessieren Prozesse ›ungewöhnlicher Aufteilung‹, in denen innerhalb der konstitutiven Grenzziehungen, die das Theater ausmachen, Prozesse von Inklusion und Exklusion, Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, und damit die Bedingungen von Teilhabe und Anerkennung zur Verhandlung stehen. Die Überlegungen haben möglicherweise praktische Folgen für unser Miteinander und vielleicht für unsere Theaterformen; sie sind aber vor allem theoretisch weitreichend für die Fragen des Politischen und des Ästhetischen.« theaterforschung. de
Wenn Arbeitslose und Migrantenkinder, behinderte, straffällige oder todkranke Menschen auf der Bühne nicht mehr von Schauspielern dargestellt werden, sondern als ›sie selbst‹ auftreten, wird ein politischer Anspruch geltend gemacht, der darauf zielt, die antike Idee des Theaters als Raum des Öffentlichen postdramatisch wiederzubeleben. Das ambivalente Versprechen eines solchen Theaters ist das einer sozialen Heterotopie, eines anderen Raumes der Gesellschaft, in dem soziale Grenzen und Normen, Fragen der In- und Exklusion sowie der Gemeinschaftskonstitution ästhetisch verhandelt werden. Das Buch setzt sich mit Arbeiten von Künstlern wie Christoph Schlingensief, Rimini Protokoll, Volker Lösch, Romeo Castellucci und Ligna auseinander und bezieht diese auf Überlegungen Jacques Rancières, Giorgio Agambens oder Jean-Luc Nancys. Es geht nicht zuletzt um ein räumliches Denken des Politischen.