Zuwanderer in Betreuungs- und Unterbringungsverfahren von Christian Dornis | Leitfaden für die gerichtliche und behördliche Praxis | ISBN 9783415056329

Zuwanderer in Betreuungs- und Unterbringungsverfahren

Leitfaden für die gerichtliche und behördliche Praxis

von Christian Dornis
Buchcover Zuwanderer in Betreuungs- und Unterbringungsverfahren | Christian Dornis | EAN 9783415056329 | ISBN 3-415-05632-5 | ISBN 978-3-415-05632-9
Inhaltsverzeichnis
Leseprobe

Echo der Fachpresse zur 1. Auflage

»Dieses Buch … zeigt … uns …, gerade jetzt bei der Flüchtlingsflut, welche Aufgaben hinter den Zäunen der Unterkünfte auf das Personal warten. … Danke für diesen Einblick.«
www. fachbuchkritik. de, Einsehdatum 8.2.2016

Zuwanderer in Betreuungs- und Unterbringungsverfahren

Leitfaden für die gerichtliche und behördliche Praxis

von Christian Dornis

Erstmals in einem Band

Das Buch beschreibt erstmals zusammenhängend die kommunikativen Besonderheiten und speziellen Rechtsfragen , die in betreuungsgerichtlichen Verfahren für Menschen mit Migrationshintergrund auftreten. Es richtet sich gleichermaßen an Richter, Behördenvertreter oder Verfahrenspfleger in Betreuungs- und Unterbringungsverfahren. Zahlreiche Fallbeispiele und praktische Tipps erleichtern das Verständnis.

Ziel des Verfahrens sollte sein, trotz kultureller Unterschiede und eventueller kommunikativer Hürden die bestmögliche Lösung für den Betroffenen zu finden und dabei das von der Herkunftskultur geprägte Wertesystem des Zuwanderers zu berücksichtigen. Dies ist nicht immer leicht zu realisieren.

Interkulturelle Kommunikation

Im Betreuungsverfahren spielt die Anhörung des Betroffenen und die Kommunikation mit dem Betroffenen und dessen Angehörigen eine zentrale Rolle. Im Fokus des Leitfadens stehen daher Fragen interkultureller Kommunikation. Der Autor gibt Anregungen, wie typische, aus unterschiedlichen Kommunikationsweisen und Wertesystemen resultierende Missverständnisse vermieden werden können. 

Dabei werden alle die Kommunikationssituation prägenden Aspekte beleuchtet, z. B. Ort und Zeit der Anhörung, Ablauf der Anhörung, Erklärung der Situation für die Beteiligten, Verdeutlichung der Position des Richters oder des Behördenvertreters, sowie Fragen der zweckmäßigen Auswahl und Einbeziehung von Dolmetschern. Darüber hinaus betrachtet der Autor hier Themen wie die Unterschiede der interkulturellen Kommunikation bei Männern und Frauen, die Rolle der Kleidung und die Bedeutung von Redewendungen.

Erörtert werden aber auch Fehlerquellen in ärztlichen Gutachten aufgrund mangelnder Berücksichtigung interkultureller Faktoren, z. B. wenn kulturell bedingte Verhaltensweisen der Betroffenen pathologisch gedeutet werden.

Rechtliche Fragen

Der Leitfaden beleuchtet das betreuungsgerichtliche Verfahren für Zuwanderer ausgehend von dem zentralen Anliegen: die Wahrung der Menschenrechte des Betroffenen. Nach einer Übersicht über die verschiedenen gerichtlichen Verfahren im Bereich des Betreuungsrechts und Unterbringungsrechts erörtert der Autor die rechtlichen Besonderheiten bei Migranten in folgenden Bereichen:

  • Betreuungsbehörde
  • Persönliche Anhörung des Betroffenen
  • Interkulturelles ärztliches Gutachten
  • Verfahren zur Einrichtung der Betreuung
  • Verfahren über Unterbringung und freiheitsentziehende Maßnahmen
  • Zwangsbehandlung
  • Eilverfahren

 Daneben widmet sich der Ratgeber materiellrechtlichen Fragen des internationalen Betreuungsrechts und des Anspruchs auf konsularischen Schutz.

Ergänzende Themen

Ein eigenes Kapitel beschäftigt sich mit dem rechtlichen und praktischen Umgang mit irregulären Zuwanderern in Unterbringungs- oder Betreuungsverfahren.

Schließlich erläutert der Autor typische Schwierigkeiten bei häufigen Krankheitsbildern und gibt einen Überblick über Besonderheiten im Umgang mit Betroffenen bestimmter Herkunftsländer.