Am Beispiel meines Bruders von Uwe Timm | ISBN 9783462033205

Am Beispiel meines Bruders

von Uwe Timm
Buchcover Am Beispiel meines Bruders | Uwe Timm | EAN 9783462033205 | ISBN 3-462-03320-4 | ISBN 978-3-462-03320-5
Leseprobe

Abendzeitung München: Ein höchst lesenswertes Stück Mentalitätsgeschichte der deutschen Gesellschaft vor und nach dem Krieg.

Die Jungen sollten es lesen, um zu lernen, die Alten, um sich zu erinnern, und alle, weil es gute Literatur ist.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung: Ein kluges, berührendes Buch.

Rheinischer Merkur: Uwe Timm ist eine Erzählung von hoher emotionaler Intensität und Authentizität gelungen. Ein bewegendes und sehr mutiges Buch.

NDRInfo: Ein bewegendes Dokument der Trauer und der Liebe und der Gewissheit, dass man seiner Geschichte nicht entrinnt.

Sächsische Zeitung: Uwe Timm hat ein wichtiges Buch verfasst, das [...] bezeugt: Die Geschichte ist so lange nicht abgegolten, wie sie in die Biografien der Lebenden eingreift.

Die Zeit: Ein größere Harmonie zwischen der Nähe subjektiv-identifikatorischer Aneignung und der Distanz historischer Beurteilung, mithin Poesie und Aufklärung ist kaum denkbar.

Kölnische Rundschau: Ein individuelles Stück Aufarbeitung, das dem Leser drastisch vor Augen führt, welche (Erklärungs-)Lücken offen bleiben, wenn Fragen nicht zu Lebzeiten gestellt werden.

Focus: Ein kluges und nachdenkliches Buch, das noch lange nachklingt.

Buchjournal: Ein intimes Buch, von enormer Sensibiliät und Kraft

Frankfurter Rundschau: Ein überaus wichtiges Buch

Literaturen: Dieses Buch musste geschrieben werden.

FAZ: Ein künftiger Klassiker seines Genres [...] Nüchterner und liebevoller, zarter und unerbittlicher ist über die deutsche Vergangenheit selten geschrieben worden.

NZZ: Eine ebenso dichte wie aussagekräftige Familiengeschichte

Am Beispiel meines Bruders

von Uwe Timm

Ein kurzes Leben, das lange nachwirkt – Uwe Timm erzählt die Geschichte seines älteren Bruders Karl Heinz Timm, geboren 1924 in Hamburg, gestorben 1943 in einem Lazarett in der Ukraine

Erst nach dem Tod von Mutter und Schwester fühlt Uwe Timm sich frei genug, über seinen sechzehn Jahre älteren Bruder zu schreiben, der sich 1942 freiwillig zur SS-Totenkopfdivision gemeldet hatte und nicht mehr zurückkehrte. Der Neunzehnjährige lebt weiter in der Trauer der Eltern, ihren Erzählungen, den sprachlichen Wendungen, die für sein Schicksal bemüht wurden, aber auch in den Träumen des jüngeren Bruders, der kaum eigene Erinnerungen an ihn hat. Warum wurden diese Träume nach einem halben Jahrhundert immer drängender?

Der Impuls, über den Bruder zu schreiben, sich ein Bild von ihm zu machen, von seiner Generation im Nazikrieg, erwächst bei Uwe Timm auch aus der Notwendigkeit, über die Voraussetzungen der eigenen Biographie Klarheit zu gewinnen. Es ist die Frage nach familiären Prägungen, nach Werten und Erziehungszielen, nach Liebe, Nähe und Respekt unter den Bedingungen des nationalsozialistischen Zivilisationsbruchs. Warum hat sich der Bruder freiwillig zur SS gemeldet? Wie ging er mit der Verpflichtung zum Töten um? Welche Optionen hatte er, welche Möglichkeiten blieben ihm verschlossen? Wo ist der Ort der Schuld, wo der des Gewissens bei den Eltern, die ihn überlebt haben?

Uwe Timms neues Buch ist ein bewegender und nachdenklicher Versuch über den Bruder, über Schuld und Erinnerung, es ist auch ein Porträt der eigenen Familie und eine Studie darüber, welche Haltungen den Nationalsozialismus und den Krieg möglich machten, was das mit uns zu tun hat und wie man darüber sprechen kann. Ein schönes, kluges und trauriges Buch, das einen nicht loslässt.