
Gerade eine methodologisch sorgfältige, quellen- und realiengesättigte Arbeit wie diese gibt einen Anstoß, die grundsätzliche Frage nach dem Potential archäologischer Sozialforschung anzusprechen.
H-Soz-u-Kult
Anstatt aus gegenwärtigen gesellschaftlichen Debatten heraus eine forcierte Fragestellung zu entwickeln, geht die Autorin der Frage nach, was die archäologische Überlieferung über 'Verhaltens- und Gefühlsideale' aussagen kann.
Antike Welt
Viktoria Räuchle hat schriftliche und viele bildliche Zeugnisse (Vasenbilder und Grabreliefs) analysiert, um zu beschreiben, was man unter Mutterliebe verstand und welche Verhaltensweisen eine gute Mutter damals zeigen sollte. Das heißt, es geht weniger um die konkrete Lebenswirklichkeit von Müttern, sondern um Idealvorstellungen.
Damals - Magazin für Geschichte
Die Mütter Athens und ihre Kinder
Verhaltens- und Gefühlsideale in klassischer Zeit
von Viktoria RäuchleDie Mutter-Kind-Bindung erscheint hier überwiegend als eine von emotionaler Zurückhaltung geleitete Beziehung. Mit dem Heranwachsen der Kinder wird die Rolle der Mutter dann immer stärker von familiärem Pflichtgefühl und Verantwortungsbewusstsein geprägt – und ist somit als erlerntes Verhalten zu verstehen. Viktoria Räuchle geht diesen scheinbar diametral entgegengesetzten Konzeptionen zwischen Norm und Natur auf den Grund und illustriert die mütterlichen Verhaltens- und Gefühls- ideale anhand zahlreicher Abbildungen und Textstellen.