Süddeutsche Zeitung: Kunstvoll wechselt David Chariandy wie ein DJ zwischen der Erzählgegenwart Anfang der 90er und den frühen 80er-Jahren hin und her, mixt die beiden Zeitebenen ineinander. Seine Sätze sind von poetischer Beiläufigkeit und von Dezenz, vieles bleibt unausgesprochen, in Gesten oder in der Stille geborgen.
Francis
Roman | Ein aufwühlender Roman über Armut und Rassismus - ein literarisches Aufbegehren gegen die Ungerechtigkeit!
von David Chariandy, aus dem Englischen übersetzt von Thomas Brovot
„Chariandy erzählt von sozialer Segregation, von Wut und von tiefstem Verlust. Und trotzdem ist es die Zärtlichkeiten seiner Figuren, die uns beim Lesen den größten Schmerz bereitet. Das ist ganz großes Handwerk.“ Shida Bazyar
Francis und Michael sind Brüder. Sie werden in einem heruntergekommen Viertel am Stadtrand Torontos groß. Francis passt auf den jüngeren Michael auf, doch er kann ihn vor einem Messer, nicht aber vor den Vorurteilen beschützen, denen sie als junge schwarze Männer ausgesetzt sind. Die Realität freilich ist eine andere. Während Michael schüchtern erste Liebeserfahrungen macht, verfolgt Francis zusammen mit Freunden den Traum, im Hip-Hop-Business groß rauszukommen. Nach einem Konzert steht eines Nachts die Polizei im Desirea, dem Treffpunkt der Clique. Das passiert nicht zum ersten Mal. Aber diesmal eskaliert die Situation, es fallen Schüsse und den Schüssen nicht nur die Träume der jungen Menschen zum Opfer.
„Elegant, wichtig, fulminant - das bewegendste Buch des Jahres.“ The Guardian