ZEIT Online: Nicht nur in Serien, auch im echten Leben stellen Frauen um die 50 sich die ungemütliche Frage, ob das etwa schon alles gewesen ist, was sich bisher in der Horizontalen abgespielt hat. So ging es auch einer Frau, die sich „Anonyma“ nennt und jetzt ein Buch über den Sex ihres Lebens geschrieben hat. Über den besten, aber auch über den weniger guten – oder sagen wir ruhig: den schlechten.
»Ich will noch einmal wirklich guten Sex haben«, sagt eine Frau in der Mitte ihres Lebens. Und beginnt sich zu erinnern: Sex gab es reichlich, nur den richtigen nicht – obwohl sie ihn bei vielen suchte, zu vielen. Und sie fragt sich: Warum habe ich mir das angetan? Warum hat es fast nie gepasst? Wonach habe ich gesucht?
Dies ist die beeindruckende Erkundung einer sexuellen Biografie, ein Wiedereintauchen in die Empfindungen und Erfahrungen, die jede Frau kennt: Begehren, Beschämung, Überforderung, Lust, Enttäuschung, Überrumpelung. Die Autorin bleibt namenlos, um schonungslos sein zu können – mit sich selbst und mit anderen. Die Erinnerung an das Suchen nach dem richtigen Gefühl bringt schließlich die Befreiung. Sie findet den Sex ihres Lebens. Und sie lernt, mit dem Körper zu denken und zu fühlen, anstatt ihn nur zu gebrauchen.
»Dieses Buch hat mich einmal auf links gekrempelt: aufwühlend, schmerzhaft und heilsam!« Alena Schröder