SPIEGEL: »Keith Lowe räumt mit der Vorstellung auf, dass mit dem Sieg über Hitler-Deutschland der Kontinent sein neues, ziviles Leben begann. ... Lowes Darstellung drängt neue Ansichten auf: Die unmittelbare Nachkriegszeit war politisch komplexer, als unsere immer noch vom Kalten Krieg geprägte Sicht auf Europa suggeriert.«
Tobias Rapp & Elke Schmitter, Spiegel, Dezember 2014
Sehepunkte: »Ein lesenswertes, zum Teil anrührendes Buch.«
Jost Düffler, Sehepunkte. de, September 2015
Kölner Leselust: »Das Verdienst von Keith Lowe besteht darin, dass er das Prozesshafte dieser Zeit und ihrer Greuel deutlich macht und dabei die verschiedenen Faktoren, die in privaten Erzählungen unverbunden nebeneinander stehen, in Zusammenhang setzt und manche politische Entscheidung zu Beginn des Kalten Krieges verständlich macht. Ein durch und durch empfehlenswertes Buch.«
Heike Baller, Kölner Leselust, 25.08.2015
WDR 5: »Ein historisches Buch, das die Anarchie der letzten Kriegsjahre und der ersten Nachkriegsjahre 1944-1948 festhält und zeigt, dass der Kontinent damals so aussah wie der Nahe Osten oder die Donezk-Ukraine heute.«
Hellmuth Karasek, WDR 5, 25.04.2015
Westfälischer Anzeiger: »Lowes Buch zeigt, aus welchen Tiefen sich der Kontinent herausgearbeitet hat.«
Jörn Funke, Westfälischer Anzeiger, 10.03.2015
Die Presse: »Der Autor macht deutlich, dass nationalistischer Hass und rassistische Gewalt durch einseitige Schuldzuweisungen und durch ein Herausreißen von historischen Fakten und Prozessen aus ihrem Gesamtkontext entstehen und verstärkt werden. Lowes Buch macht uns bewusst, dass es wenig produktiv ist, „Vergangenes vergangen sein zu lassen“. Denn es sind unsere Erinnerungen an die Vergangenheit, die uns zu dem machen, was wir sind und was wir werden können.«
Helmut Kramer, Die Presse, 07.02.2015
Goslarsche Zeitung: »Mit einer ebenso beeindruckenden wie ausgewogenen Studie räumt der junge britische Historiker Keith Lowe mit der Mär von der Stunde Null nach dem Zweiten Weltkrieg auf.«
Frank Saigge. Goslarsche Zeitung, 17.12.2014
Berliner Zeitung: »Sein Buch ist eine Wiederaneignung einer noch immer verdrängten Geschichte der Abwesenheit von Recht und Zivilisation. ... Keith Lowe gelingt in seiner großen Studie das Kunststück, die Zeit der europäischen Anarchie ohne Ressentiments als Panorama des Schreckens abzubilden und zu einem Lehrstück über die Entstehung von Gewalt und den Mechanismen, die sie am Leben halten, zu machen.«
Harry Nutt, Berliner Zeitung, 17.12.2014
der Freitag: »Man kann aus seinem aufwühlenden Buch lernen, was uns für Verhalten wie Urteil zur Gegenwart vorsichtiger machen sollte: Opfer können zu Tätern werden. Und jene, die keine Täter waren, werden zu Opfern von zu Tätern gewordenen Opfern.«
Erhard Schütz, Der Freitag, 16.12.2014
Frankfurter Rundschau: »Keith Lowe entwirft das Drama einer europäischen Gewaltgeschichte der Jahre 1943 bis 1950, in denen ethnische Konflikte, ideologische Neupositionierungen, regionale Partisanenkämpfe, lokale Racheakte und Bürgerkriege einander bedingten oder auch nur zufällig nebeneinander existierten. ... die Wiedervereinigung einer noch immer verdrängten Geschichte der Abwesenheit von Recht und Zivilisation und nicht selten auch Empathie. Lowe fragt nach, was geschah, aber er interessiert sich auch dafür, wie es so weit kommen konnte.«
Harry Nutt, Frankfurter Rundschau, 08.12.2014
DeutschlandRadio Kultur: »... ein beeindruckend informatives Buch, das vor Augen führt, wie dünn die Decke der Zivilisation auch in Europa sein kann.«
Martin Hubert, Deutschlandradio „Andruck“, 08.12.2014
Tagesspiegel: »Lowe beschreibt eindrucksvoll, wie brutal der Krieg nach dem Kriegsende noch weiterging.«
Moritz Schuller, Der Tagesspiegel, 06.12.2014
Börsenblatt: »Keith Lowes Buch schließt die Lücke hinsichtlich eines historisch grausamen Zeitabschnitts, den man bislang gern ausgeblendet hat.«
Börsenblatt Spezial, 13.11.2014
Zusammenbruch, Rechtlosigkeit, Anarchie: Mit der deutschen Kapitulation war das Töten noch nicht beendet. Zum ersten Mal macht Keith Lowe das ganz Europa umfassende Ausmaß der materiellen und moralischen Verwüstungen deutlich: die ergreifende Darstellung einer Welt, die aus den Fugen geraten war.
Eindrucksvoll beschreibt Keith Lowe in seinem international viel beachteten Buch den Abstieg eines ganzen Kontinents in die Anarchie. Dabei zeigt er die Gewalteruption des Zweiten Weltkrieges als ein komplexes Geschehen über die sogenannte Stunde Null hinaus. Im Zentrum seiner ausgewogenen Neudarstellung der Nachkriegszeit stehen die vielen auf dem Kontinent aufflammenden regionalen Konflikte, die auch noch nach den klassischen Kriegshandlungen stattfanden: Bürgerkriege wüteten, ethnische Spannungen und Säuberungen dauerten an, Juden und Minderheiten wurden weiterhin verfolgt. Der Krieg hatte – trotz Hitlers Niederlage – eine Gewaltdynamik entfacht, die sich nicht mit der Kapitulation stoppen ließ. Zugleich lässt der Autor die Menschen und die einzelnen Schicksale in den betroffenen Ländern sichtbar werden. Eine unerlässliche Lektüre für ein tieferes Verständnis der Schreckensgeschichte Europas.