Schöner Neuer Himmel von Ines Geipel | Aus dem Militärlabor des Ostens | ISBN 9783608984293

Schöner Neuer Himmel

Aus dem Militärlabor des Ostens

von Ines Geipel
Buchcover Schöner Neuer Himmel | Ines Geipel | EAN 9783608984293 | ISBN 3-608-98429-1 | ISBN 978-3-608-98429-3
Backcover
Inhaltsverzeichnis 1
Leseprobe
FAZ: »Geipel zeichnet die Aktenstudien, Begegnungen, Aufschlüsse und Erkenntnisprozesse nach, die nach dieser Begegnung im Freiburger Militärarchiv und in ostdeutschen Archiven zu den weltraumbiologischen Forschungen der DDR zustande gekommen sind. Auf literarisch reizvolle Weise entsteht ein unheimliches Bild.« Stephan Wackwitz, FAZ, 25. Juni 2022
Die Zeit: »Ein atemlos spannender Wissenschaftspolitkrimi, mit dem sie sich aus bislang noch völlig unerkundetes Terrain vorwagt. […] Eine Körpergeschichte des 20. Jahrhunderts, in der die großen der politischen Zeitläufe noch durch die feinsten individuellen Kapillaren wandern. […] Das Buch von Ines Geipel, [ist] auch ein Paradestück darüber, mit welcher gewaltigen Hybris sich der Mensch gestern wie heute über sein eigenes Leben und das seiner Mitmenschen beugt. Eine große Meditation über die Machbarkeit von Geschichte.« Peter Neumann, Die Zeit, 09. Juni 2022
BR Diwan: »Das Buch ist weder Anklageschrift noch ein moralisches Manifest. Es ist vielmehr eine Retrospektive, die daran erinnert, dass es in der Wissenschaft noch keine Stunde Null gegeben hat.« Antonio Pellegrino, BR 2 Diwan, 22. Mai 2022
Stuttgarter Zeitung: »Ines Geipel […] hat die Verschlussakten der DDR-Militärforschung durchforstet und eine atemberaubend-dichte Zeitdiagnose über die abstrus-grausige Körperforschung im ostdeutschen Sozialismus geschrieben.« Stuttgarter Zeitung, 29./30. Oktober 2022
NDR 1 Nordmagazin: »Geipels Buch ist eine Mischung aus Essay, Erzählung und Recherchebericht. […] Gerade im essayistischen Teil bringt sie die Dinge brillant und eindrücklich auf den Punkt und entlarvt die Hybris einer Diktatur auf einem Feld, das bisher unerforscht blieb.« André Keil, NDR 1 Nordmagazin, September 2022
Zeitschrift des Forschungsverbandes SED-Staat: »Die von Ines Geipel aus einschlägigen und abseitigen Archiven zusammengebrachten Forschungsberichte über Experimente an Tier und Mensch lesen sich tatsächlich wie ein gruseliger Science-Fiction-Roman. […] Es ist ein starkes Stück Aufklärung, die dieses Buch über die Dimensionen des geheimen Forschungsbetriebs der DDR-Militär- und Weltraumforschung leistet« Jochen Staadt, Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat, 08. August 2022
G/Geschichte: »Erschreckende, jedoch packende Schilderungen.« G/Geschichte, August 2022
NZZ magazin: »Was Geipel geschrieben hat, ist ein Buch, das uns, bei allen Übeln von denen es berichtet, auch besser verstehen lässt, wie man im Osten (und im Westen) gedacht und gehandelt hat. Und vielleicht auch immer noch denkt und handelt.« Peer Teuwsen, NZZ Magazin, 18. Juni 2022
WDR 3: »Bei Ines Geipel entsteht ein großes Netz von Verbindungen der verschiedensten gesellschaftlichen Einflussgrößen in der DDR und immer in der Mitte stehen die eigenen Erfahrungen und das macht diese Bücher so eindrucksvoll zu lesen und so unglaublich persönlich.« Andreas Platthaus, WDR 3, 11.06.2022
Berliner Zeitung: »Man könnte die Raumfahrtforschung als eine Heldengeschichte erzählen. Ines Geipel erzählt sie eher als eine schmutzige Sache, weil vieles vertuscht worden ist, geheim gehalten wurde.« Durs Grünbein, Berliner Zeitung, 07. Juni 2022
Schaffhausener Nachrichten : »Ein kluges Werk. […] Leser erwartet eine spannende Lektüre, denn die Dinge enthüllen sich – einer geschickten Dramaturgie folgend – erst im Laufe der Lektüre. Und die hat es in sich. Denn das Gebiet, auf das sich die Autorin wagt, ist mehrheitlich noch Brachland.« Roger Staub, Schaffhausener Nachrichten, 31. Mai 2022
SWR2: »Ines Geipel ist das, was man eine unbequeme Zeitgenossin nennt.« Doris Maull, SWR 2, 19. Mai 2022
Tagesspiegel: »Genau das ist Ines Geipels Schreiben: der warme Blick einer Entkommenen auf die Untergegangenen.« Christina Bylow, Der Tagesspiegel
taz - Die Tageszeitung: »Ines Geipel ist eine Meisterin der Sprache« Anja Maier, taz

Schöner Neuer Himmel

Aus dem Militärlabor des Ostens

von Ines Geipel

Die Idee war so ambitioniert wie anmaßend: den Kommunismus auch im All real werden zu lassen. Und die Realität? Um einen »Körper mit optimaler Normierung« zu kreieren, wurde ab den 70er Jahren im Osten in hochgeheimen Laboren geforscht. Was surreal klingt, findet sich belegt in den Akten des ostdeutschen Militärs, aber auch bei denen, deren Körper zum Material dieses Staatstraumas gemacht wurden. Eine dichte Erzählung, die ein scharfes Licht auf ein bislang ausgeblendetes Erbe der DDR wirft - und eine Zeitdiagnose über entgrenzte Körperforschung.

Der Neue Mensch im All galt im Weltraumprogramm der Sowjetunion als absoluter Leitstern und löste in der DDR zwischen 1972 und 1989 eine gründliche Forschungstätigkeit aus. Die Unterwerfung und Beherrschung des Kosmos sollte durch Hochleistungsflieger, die sich über Jahre im All aufhalten konnten, möglich werden. Wie erschafft man diesen maximal normierten und bedürfnislosen Körper? Aus den Verschlussakten der DDR-Militärforschung, heute zugänglich im Militärarchiv Freiburg, setzt Ines Geipel ein verstörendes Bild zusammen: Experimentiert wurde nicht nur an Tieren, sondern auch an Menschen, in Krankenhäusern, Gefängnissen, an Soldaten und im Hochleistungssport. Das Streben nach der Vorherrschaft im Kosmos ist nicht Vergangenheit, sondern erfährt heute eine Renaissance.