Entspannung im Kalten Krieg
Der Weg zum Moskauer Vertrag und zur KSZE
herausgegeben von Michael Borchard, Stefan Karner, Hanns Jürgen Küsters und Peter RuggenthalerEntspannung im Kalten Krieg Der Weg zum Moskauer Vertrag und zur KSZE Die in den 1960er Jahren begonnene Entspannungspolitik verändert den Charakter des Kalten Krieges spürbar. Im Zentrum steht der 1970 zwischen Bonn und Moskau geschlossene Gewaltverzichtsvertrag. Erstmals geöffnete Moskauer Akten belegen 50 Jahre später: nicht Bundeskanzler Brandt allein initiierte die Öffnung, um die Bonner Ost- und Deutschlandpolitik aus dem Dilemma der Hallstein-Doktrin zu befreien. Schon vorher gab es unter Adenauer, Erhard und Kiesinger Überlegungen, die deutsch-sowjetischen Beziehungen zu normalisieren. Kreml-Chef Breschnew ist zur Entspannung bereit, um sie für die Modernisierung der sowjetischen Wirtschaft zu nutzen. Der Moskauer Vertrag, von Westmächten und Neutralen teils skeptisch gesehen, löst zwar noch nicht die deutsche Frage, schafft aber eine Verständigung: durch die De-facto-Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze, das Viermächte-Berlin-Abkommen und den Grundlagenvertrag zwischen der Bundesrepublik und der DDR. Die Warschauer-Pakt-Staaten können Beziehungen zur Bundesrepublik aufnehmen – der Weg zur europäischen Sicherheitskonferenz in Helsinki ist frei.