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Der 1936 in Laas geborene Michael Höllrigl zählt zu den singulären Persönlichkeiten der Südtiroler Kunst nach 1945. In unbeirrbarer, das heißt, in stets von Zweifeln durchtränkter Beharrlichkeit und Eigenständigkeit, hat er ein Werk geschaffen, dessen Leitthema die Frage nach dem Existenziellen und die Suche nach den eigenen Fundamenten ist. Im Zentrum seines Werks stehen der monologische Moment des künstlerischen Aktes und die Grundidee der Moderne: Reduktion. Zeichnen ist für ihn der höchste denkbare Erregungszustand, in dem Linien entstehen und sich aneinanderfügen, immer weiter, solange der Zustand dauert. Sein Leitsatz lautet: „Die Hand ist klüger als der Kopf“. Der breiten Öffentlichkeit ist Michael Höllrigl vor allem durch seine Skulpturen im öffentlichen Raum und in sakralen Bauten bekannt, von denen einige in Zusammenarbeit mit dem bedeutendsten Südtiroler Architekten der Nachkriegszeit, Othmar Barth, entstanden sind. Doch sein Werk ist bei weitem umfangreicher. Parallel zu seiner Tätigkeit als Restaurator und Bildhauer schafft er seit den 1960er Jahren ein umfangreiches Zeichnungs- und Radierwerk, das in mehreren Mappen und zahlreichen Einzelwerken seinen Ausdruck findet.