Die Liebe zur Kunst von Pierre Bourdieu | Europäische Kunstmuseen und ihre Besucher | ISBN 9783744516969

Die Liebe zur Kunst

Europäische Kunstmuseen und ihre Besucher

von Pierre Bourdieu und Alain Darbel, mit Dominique Schnapper, aus dem Französischen übersetzt von Stephan Egger und Eva Kessler
Mitwirkende
Autor / AutorinPierre Bourdieu
Autor / AutorinAlain Darbel
Zusammen mitDominique Schnapper
Übersetzt vonStephan Egger
Übersetzt vonEva Kessler
Buchcover Die Liebe zur Kunst | Pierre Bourdieu | EAN 9783744516969 | ISBN 3-7445-1696-2 | ISBN 978-3-7445-1696-9
Inhaltsverzeichnis
Leseprobe

Die Liebe zur Kunst

Europäische Kunstmuseen und ihre Besucher

von Pierre Bourdieu und Alain Darbel, mit Dominique Schnapper, aus dem Französischen übersetzt von Stephan Egger und Eva Kessler
Mitwirkende
Autor / AutorinPierre Bourdieu
Autor / AutorinAlain Darbel
Zusammen mitDominique Schnapper
Übersetzt vonStephan Egger
Übersetzt vonEva Kessler
Der Zugang zu den Schätzen der Kunst steht allen offen und bleibt doch tatsächlich den meisten verwehrt. Nach wie vor gilt der Befund, den Pierre Bourdieu und Alain Darbel vor 40 Jahren als Ergebnis der vorliegenden Studie formulierten: „Der Anteil der verschiedenen sozio-professionellen Kategorien im Publikum der Museen [...] steht nahezu in umgekehrtem Verhältnis zu ihrem Anteil in der Gesamtbevölkerung.“ Wenn der Kunstliebhaber einer Neigung folgt, die frei von allen VorausSetzungen und Zwängen scheint, dann bleibt das Museum einer der Orte, an denen die Schwerkraft gesellschaftlicher Erwartungen besonders deutlich spürbar wird. Verdankt sich die Liebe zur Kunst nicht mindestens ebenso einem Gebot „gehobener Sitten“ wie der Eingebung des Herzens? Längst ein heimlicher Klassiker der Kultursoziologie, versucht dieses Buch, das damals schon Die feinen Unterschiede ankündigt, auf solche Fragen empirische Antworten zu geben, den „guten Geschmack“ einer wissenschaftlichen Überprüfung zu unterziehen. Indem es die gesellschaftlichen Bedingungen der Möglichkeit kultureller Praxis offen legt, beweist es, dass Kultur kein natürliches Privileg ist, sondern eine besondere Erziehung und Bildung als Mittel ihrer Besitzergreifung vorausSetzt, die die Klassengesellschaft höchst ungleich verteilt. „Anstatt sich mit Primitivbefragungen zu begnügen, die nichts anderes als Besucherzahlen anhäufen, wurde hier die Enquête so ausgerichtet, dass sie diejenigen sozialen Bedingungen hervorbringt, die Zugang verleihen zur Kulturausübung, d. h. zum Museumsbesuch. Ohne ein Wort darüber zu verlieren, verdeutlicht uns die Untersuchung, daß die Kunst bzw. in diesem Fall die Kunstbetrachtung als Kunsterlebnis von Natur aus kein Privileg darstellt - eine Ansicht, die leider noch allzu oft von seiten selbsternannter Kunstpropheten nicht geteilt wird.“ Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie