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Diktator wider Willen
Erinnerungen und Briefe des Fürsten Sergei Trubetzkoi
von Sergei Petrowitsch TrubetzkoiBisher existierten nur die Erinnerungen des Fürsten Trubetzkoi für den interessierten deutschsprachigen Leser. Seine Briefe sind seit mehr als 100 Jahren kaum einem breiteren Publikum in Deutschland bekannt. Dies ist ein Mangel, da sich gerade durch die Briefe des Fürsten Trubetzkoi, die menschlichen Werte erschließen, über die einem erst klar wird, warum jene, die man als Dekabristen „kennt“, dem russischen Herzen so nahe stehen, wofür sie bis auf den heutigen Tag als Träger einer menschlichen Kultur hoch verehrt werden. Jedenfalls von denen, die sich näher mit ihnen beschäftigt haben. Schaut man genau hin, so legt sich der Schleier des Revolutions-Helden, und der Mensch kommt zum Vorschein - ein erniedrigter und beleidigter Mensch mit wahrer Größe. Besser als seine Briefe es tun, hätte Sergei Trubetzkoi auch von F. Dostojewskij nicht beschrieben werden können, dessen Werk in ideeller Verwandtschaft zu den gescheiterten Reformatoren des Jahres 1825 entstand. Darüber hinaus geben die Briefe Aufschluss über das Leben der Kameraden in der Verbannung - auch nach der Begnadigung und begleiten die gesellschaftlichen Ereignisse bis zum Oktober 1869.