»Einen klassischen Text im Original einsehen zu können, ist immer ein Gewinn. Descartes ist ein Klassiker und die 'Meditationes' sind ein klassisches Werk, das auch gern als Prüfungsthema gewählt wird. Gerade deshalb ist die ausführliche und sorgfältige Einleitung des Übersetzers - 50 Seiten! - sehr hilfreich. Von der Qualität der Übersetzung habe ich mich überzeugt. Ich denke, dass diese Ausgabe für Seminare und für Prüfungsvorbereitungen zum Standard wird - wozu auch der moderate Preis beiträgt!«
Prof. Dr. Dr. Gerhard Vollmer
»Für die lateinisch-deutsche Neuausgabe der 'Meditationes de prima philosophia' (des Meiner-Verlags) hat Christian Wohlers eine komplette Neuübersetzung unternommen, die auf 'Schönklang' verzichtet, auf Präzision achtet und konsequent zu Gunsten der Originalgetreue der Begrifflichkeiten unterscheidet. [...] Es ist äußerst erfreulich, dass der Meiner-Verlag eine Neuausgabe herausgebracht hat: Eine präzise am Original orientierte Übersetzung, die dem Leser das Denken Descartes näher bringt.«
Prof. Dr. Dietmar Herz
»Mit der Neuausgabe bzw. Neuübersetzung der zentralen Descartes-Schrift durch Christian Wohlers ist ein vorzügliches Arbeitsmittel vorgelegt worden, das man noch oft zur Hand nehmen wird und in das in der einen oder anderen Form - die verschiedenen Aufgaben bieten für unterschiedliche Bedürfnisse auf jeden Fall das Richtige - in die Bücherregale der Philosophiestudenten gehört. Im Zweifelsfall wird man, bei starkem Interesse an Descartes und seiner Stellung in der Philosophie der Neuzeit, die beiden umfangreichen Bände anschaffen - den einen, um den lateinischen Originaltext konsultieren zu können, den anderen, um das Drama der philosophischen Auseinandersetzung mit Descartes' Thesen und den daraus folgenden Präzisierungen nachvollziehen zu können.«
IFB - Digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft, ifb. bsz-bw. de/ifb2 (2010)
Meditationes de prima philosophia
Zweisprachige Ausgabe
von René Descartes, herausgegeben von Christian Wohlers, übersetzt von Christian WohlersIn den »Meditationes de prima philosophia« (1642) geht es Descartes um eine neue Grundlegung der Metaphysik. Dieser Neuanfang in der Philosophie, den Descartes wie wohl kaum ein anderer propagiert und durchführt, hat jedoch einen konservativen Zug: Gerade Descartes besteht darauf, dass seine Philosophie die älteste ist, die es überhaupt geben kann, und diese Aussage hat nur Sinn, wenn Metaphysik als Rekonstruktion der ursprünglichen Fragen verstanden wird, die anfänglich das philosophische und insbesondere metaphysische Geschäft ins Rollen gebracht hatten.
Mit Descartes beginnt deshalb nicht etwa nur jenes systematische Philosophieren, dem es um die Beantwortung der Fragen selbst geht, sondern auch ein Philosophieren, das die Behandlung der Fragen selbst in der Auseinandersetzung und mit dem Material jener Positionen vollzieht, die es zu überwinden versucht.
Die zentrale Innovation der »Meditationes« liegt also weder in der bloß scheinbaren Unabhängigkeit von aller vorherigen Metaphysik, noch in einer neuen Terminologie, sondern in einer völligen Neuordnung des vorhandenen Materials. Descartes agiert souverän in der Terminologie des Aristoteles und der scholastischen Metaphysik, greift nicht weniger souverän die Themen dieser Tradition auf und fügt sie zu einem völlig neuen Gebäude zusammen. Das Neue an Descartes' Metaphysik ist, dass er 'mit' der hergebrachten Metaphysik agiert, nicht 'in' ihr.
Die Neuübersetzung folgt diesem Duktus der Argumentation, indem sie größten Wert legt auf die Einhaltung einer einheitlichen Terminologie. Hinzu kommt die konzentrierte und pointierte Einführung des Herausgebers zur Entstehung und Intention des Werks, die den Leser ohne Umschweife dahin führt, von wo aus er den »Meditationen« von Anfang an hellsichtig folgen kann: in medias res.
Mit Descartes beginnt deshalb nicht etwa nur jenes systematische Philosophieren, dem es um die Beantwortung der Fragen selbst geht, sondern auch ein Philosophieren, das die Behandlung der Fragen selbst in der Auseinandersetzung und mit dem Material jener Positionen vollzieht, die es zu überwinden versucht.
Die zentrale Innovation der »Meditationes« liegt also weder in der bloß scheinbaren Unabhängigkeit von aller vorherigen Metaphysik, noch in einer neuen Terminologie, sondern in einer völligen Neuordnung des vorhandenen Materials. Descartes agiert souverän in der Terminologie des Aristoteles und der scholastischen Metaphysik, greift nicht weniger souverän die Themen dieser Tradition auf und fügt sie zu einem völlig neuen Gebäude zusammen. Das Neue an Descartes' Metaphysik ist, dass er 'mit' der hergebrachten Metaphysik agiert, nicht 'in' ihr.
Die Neuübersetzung folgt diesem Duktus der Argumentation, indem sie größten Wert legt auf die Einhaltung einer einheitlichen Terminologie. Hinzu kommt die konzentrierte und pointierte Einführung des Herausgebers zur Entstehung und Intention des Werks, die den Leser ohne Umschweife dahin führt, von wo aus er den »Meditationen« von Anfang an hellsichtig folgen kann: in medias res.