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Eine Studie zur Aktualität einer alten Fabel: die Geschichte der Heimkehr, wie sie das 19. Jahrhundert erzählt.
Ein Fremder steht vor der Tür und gibt sich als ein seit Langem verschollenes Familienmitglied zu erkennen. Wo er die Jahre verbracht hat, ist kaum zu erfahren. In der Welt der Daheimgebliebenen kommt er nicht mehr zurecht. Diese spannungsvolle Konstellation bildet, bisher nicht systematisch bearbeitet, einen häufigen Erzählanlass in der Literatur des deutschsprachigen Realismus. Sie wirft so ein Schlaglicht auf eine Epoche der Massenauswanderung aus Europa, die jedoch nicht nur in eine Richtung verlief, sondern auch das Problem des sozial ortlos gewordenen Remigranten mit sich brachte. Während sich die jüngere Realismus-Forschung vor allem auf Prozesse der kolonialen Expansion konzentrierte, lenkt Eva Eßlingers Buch den Blick zurück auf das Heimatgeschehen. Die Figur des Heimkehrers hat eine lange, in die Antike zurückreichende literarische Tradition. Anders aber als Odysseus und der biblische verlorene Sohn finden die Weitgereisten des 19. Jahrhunderts nicht mehr in die Welt ihrer Herkunft zurück. Als Literaturprogramm der Moderne erzählt die Heimkehr von Sprachverlust, unüberwindlicher Fremdheit und persönlichem Scheitern.
Ein Fremder steht vor der Tür und gibt sich als ein seit Langem verschollenes Familienmitglied zu erkennen. Wo er die Jahre verbracht hat, ist kaum zu erfahren. In der Welt der Daheimgebliebenen kommt er nicht mehr zurecht. Diese spannungsvolle Konstellation bildet, bisher nicht systematisch bearbeitet, einen häufigen Erzählanlass in der Literatur des deutschsprachigen Realismus. Sie wirft so ein Schlaglicht auf eine Epoche der Massenauswanderung aus Europa, die jedoch nicht nur in eine Richtung verlief, sondern auch das Problem des sozial ortlos gewordenen Remigranten mit sich brachte. Während sich die jüngere Realismus-Forschung vor allem auf Prozesse der kolonialen Expansion konzentrierte, lenkt Eva Eßlingers Buch den Blick zurück auf das Heimatgeschehen. Die Figur des Heimkehrers hat eine lange, in die Antike zurückreichende literarische Tradition. Anders aber als Odysseus und der biblische verlorene Sohn finden die Weitgereisten des 19. Jahrhunderts nicht mehr in die Welt ihrer Herkunft zurück. Als Literaturprogramm der Moderne erzählt die Heimkehr von Sprachverlust, unüberwindlicher Fremdheit und persönlichem Scheitern.