Untersuchungen zur Cefquinomkonzentration im Blut und im Bauchraum bei laparotomierten Pferden von AHMAD YASSIN | ISBN 9783835967755

Untersuchungen zur Cefquinomkonzentration im Blut und im Bauchraum bei laparotomierten Pferden

von AHMAD YASSIN
Buchcover Untersuchungen zur Cefquinomkonzentration im Blut und im Bauchraum bei laparotomierten Pferden | AHMAD YASSIN | EAN 9783835967755 | ISBN 3-8359-6775-4 | ISBN 978-3-8359-6775-5
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Untersuchungen zur Cefquinomkonzentration im Blut und im Bauchraum bei laparotomierten Pferden

von AHMAD YASSIN
Untersuchungen zur Cefquinomkonzentration im Blut und im Bauchraum bei laparotomierten Pferden
Aus der Klinik für Pferde (Chirurgie) mit Lehrschmiede der Justus-Liebig-Universität Gießen Eingereicht im September 2016
194 Seiten, 26 Abbildungen, 46 Tabellen, 260 Literaturangaben, Anhang mit 4 Tabellen.
Schlüsselwörter: Antibiotika, Cefquinom, Pferd, Peritonitis, Agardiffussionstest
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Cefquinomkonzentrationen im Blut und in der Bauchhöhlenflüssigkeit im Zusammenhang mit einer präventiven Behandlung der postoperativen Bauchhöhlenentzündung bei laparotomierten Pferden zu bestimmen. Schließlich folgte der Vergleich zwischen den Ergebnissen einer alleinigen systemischen Antibiotikatherapie und den Ergebnissen einer systemischen Antibiotikatherapie mit zusätzlicher lokaler intraperitonealer Antibiotikatherapie. Es wurden verschiedene klinische als auch Laborparameter verglichen.
Die Literaturübersicht beschreibt eine aktuelle Übersicht über Antibiotika, die bei Pferden eingesetzt wurden, Probleme und Leitlinien des Antibiotikaeinsatz in der Tiermedizin, Cephalosporine und Cefquinom, Messung der Antibiotikakonzentration in Blut und Körperflüssigkeiten mittels Agardiffusionstest, Diagnose und Therapie der Bauchhöhlenentzündung beim Pferd.
16 laparotomierte Pferde wurden in zwei Gruppen randomisiert verteilt. Die Pferde der beiden Gruppen wurden perioperativ i. v. mit Cefquinom behandelt. Gruppe 1 umfasste 9 Pferde. Die Applikation des Cefquinom erfolgte i. v. alle 24 Stunden. Gruppe 2 umfasste 7 Pferde Die Pferde der zweiten Gruppe wurden systemisch (i. v.) alle 24 Stunden mit Cefquinom behandelt. Zusätzlich erhielten alle Pferde dieser Gruppe alle 12 Stunden Cefquinom intraperitoneal. Die Pferde der beiden Gruppen erhielten über den Katheter eine Peritoneallavage mit 5 Liter physiologischer (0,9% ig) Kochsalzlösung im Abstand von 12 Stunden. Die Dokumentation der Blutentnahme sowie der Peritonealflüssigkeit ist im Entnahmeprotokoll (siehe Anhang) dargestellt. Die klinische Untersuchung wurde bei jedem Pferd zeitgleich mit der Gewinnung der Proben durchgeführt. Laborparameter im Blut wurden für Hämatokrit, Totalplasmaprotein und Differentialblutbild bestimmt. Laborparameter in der Peritonealflüssigkeit wurden für Zellzahl, Gesamteiweiß und spezifisches Gewicht untersucht. Cefquinomkonzentrationen im Blut und in der Peritonealflüssigkeit wurden mittels Agardiffusionstest gemessen.
Statistisch ausgewertet wurden die klinischen Parameter, Laborparameter im Blut und in der Peritonealflüssigkeit, Cefquinomkonzentration im Blut und in der Peritonealflüssigkeit.
Die Auswertung der genannten Parameter führte zu folgenden Ergebnissen:
Der Allgemeinzustand war bei den beiden Gruppen insgesamt mäßig bis gut nach der Operation. Der globale Unterschied zwischen den beiden Gruppen war bezüglich der inneren Körpertemperatur, Herzfrequenz, Atemfrequenz und Darmperistaltik statistisch nicht signifikant. Der Effekt der Zeit war diesbezüglich statistisch signifikant. Die Wechselwirkung zwischen Gruppe und Zeit war statistisch bezüglich innerer Körpertemperatur hoch signifikant (p = 0,0001). Die Wechselwirkung zwischen Gruppe und Zeit war bezüglich der Herzfrequenz und Atemfrequenz statistisch nicht signifikant (p = 0,8).
Der globale Unterschied zwischen den beiden Gruppen war bezüglich des Gesamteiweiß und des spezifisches Gewichtes in der Peritonealflüssigkeit statistisch signifikant (p = 0,013 und 0,027 respektive). Der Effekt der Zeit war diesbezüglich statistisch nicht signifikant. Die Wechselwirkung zwischen Gruppe und Zeit war auch diesbezüglich statistisch nicht signifikant. Der globale Unterschied zwischen den beiden Gruppen war bezüglich der Zellzahl in der Peritonealflüssigkeit statistisch nicht signifikant. Der Effekt der Zeit war diesbezüglich statistisch hoch signifikant (p < 0,0001). Die Wechselwirkung zwischen Gruppe und Zeit war diesbezüglich statistisch signifikant (p = 0,018).
Der globale Unterschied zwischen den beiden Gruppen war bezüglich der Laborparameter im Blut statistisch nicht signifikant. Der Effekt der Zeit war statistisch hoch signifikant bezüglich des Totalplasmaprotein (p < 0,0001), des Hämatokrit (p < 0,0001), des Hämoglobin (p < 0,0001) und der Granulozyten106/ml (p < 0,0001), signifikant bezüglich der MCHC (p < 0,037), der Granulozyten % (p < 0,03), und der Lymphozyten/ Monozyten % (p < 0,04). Der Effekt der Zeit war diesbezüglich für andere Laborparameter im Blut statistisch nicht signifikant. Die Wechselwirkung zwischen Gruppe und Zeit war diesbezüglich für alle Laborparameter im Blut statistisch auch nicht signifikant.
Der globale Unterschied zwischen den beiden Gruppen war statistisch bezüglich der Cefquinomkonzentration im Blut nicht signifikant (p = 0,14). Der Effekt der Zeit war diesbezüglich statistisch hoch signifikant (p < 0,0001). Die Wechselwirkung zwischen Gruppen und Zeit war diesbezüglich statistisch signifikant (p = 0,014). Der globale Unterschied zwischen den beiden Gruppen war bezüglich der Cefquinomkonzentration in der Peritonealflüssigkeit statistisch hoch signifikant (p < 0,0001). Der Effekt der Zeit war diesbezüglich statistisch hoch signifikant (p < 0,0001). Die Wechselwirkung zwischen Gruppe und Zeit war diesbezüglich statistisch auch hoch signifikant (p < 0,0001). Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen war bezüglich AUC im Blut hoch signifikant (P=0,0008). Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen war bezüglich AUC in der Peritonealflüssigkeit auch hoch signifikant (P=0,0003).
Die Ergebnisse der vorliegenden Studie belegen, dass nach einmaligen systemischen i. v. Applikation von Cefquinom in der vom Hersteller empfohlenen Dosierung einer wirksamen Antibiotika-Konzentration sowohl im Blut als auch in der Bauchhöhlenflüssigkeit erreicht wird. Unter den Bedingungen einer Peritoneallavage kommt es jedoch innerhalb von ca. 12 Stunden zum Absinken des verfügbaren Wirkstoffspiegels unter die Nachweisgrenze des Testkeimes. Durch die zusätzliche Verabreichung von Cefquinom in Gruppe 2 mit Spülflüssigkeit kann das Absinken der Cefquinomkonzentration vermindert bzw. verhindert werden. Die Cefquinomkonzentration lag in Gruppe 2 in der Peritonealflüssigkeit signifikant höher als in der Gruppe 1 und es werden bei den erreichten Konzentration mehr pathogene Keime einer Peritonitis erfasst.