Felix Krämer, Soziopolis, 11 (2016): Stefanie Pilzweger hat eine gut recherchierte, sehr überzeugend in kulturtheoretische Überlegungen eingebettete zeitgeschichtliche Arbeit vorgelegt, die mit kritischer Verve den Nexus von Männlichkeit und Emotionalisierung in der Bewegung von 1968 neu belichtet. Es wäre den Ergebnissen ihrer sehr anregend geschriebenen Sicht auf die Bewegung eine breite Rezeption in der Forschungsdiskussion zu kollektiver Emotionalisierung und Gender zu wünschen.
Besprochen in: http://antjeschrupp. com, 18.03.2016H-Soz-u-Kult, 11.01.2017, Knud AndresenGerman Studies Review, 40/3 (2017), Joachim C. Häberlen
Martin Stallmann, Neue Politische Literatur, 62/1 (2017): Die Arbeit [lädt] dazu ein, den komplexen Emotionshaushalt männlicher Protestakteure zu entdecken.
Martin Seeliger, www.pop-zeitschrift.de, 04.04.2016: Die Autorin [leistet] einen außerordentlich gut fundierten und originellen Beitrag zum Verständnis dieser politischen Mobilisierungsprozesse.
Männlichkeit zwischen Gefühl und Revolution
Eine Emotionsgeschichte der bundesdeutschen 68er-Bewegung
Wie sind Politik, Emotionen und Geschlecht miteinander verflochten? Stefanie Pilzweger erzählt die Geschichte der bundesdeutschen 68er-Bewegung als »Gefühlsgeschichte« und zeigt so, dass Emotionen das Handeln der politischen Aktivisten motivierten und den historischen Verlauf der sozialen Bewegung maßgeblich prägten. Sie analysiert die Studentenbewegung als eine männlich codierte Protest- und Gefühlskultur: Da männliche Akteure das zeitgenössische Protestmilieu zahlenmäßig und inhaltlich dominierten, konnten sich auch »maskuline« Gefühlsregeln als konstitutiv für den kollektiven Emotionshaushalt durchsetzen.