Folgsamkeit herstellen von Bettina Grimmer | Eine Ethnographie der Arbeitsvermittlung im Jobcenter | ISBN 9783839446102

Folgsamkeit herstellen

Eine Ethnographie der Arbeitsvermittlung im Jobcenter

von Bettina Grimmer
Buchcover Folgsamkeit herstellen | Bettina Grimmer | EAN 9783839446102 | ISBN 3-8394-4610-4 | ISBN 978-3-8394-4610-2

Felix Gaillinger, Zeitschrift für empirische Kulturwissenschaft,_119/2 (2023): Grimmers Studie [leistet] einen wichtigen Beitrag zur kulturwissenschaftlichen Bürokratie- und Arbeitskulturforschung, indem sie zentrale Einblicke in alltägliche Interaktionsmuster und die symbolische Ordnung einer behördlichen Instanz gibt und dabei auf vielen Ebenen alltägliche Praktiken der Stabilisierung und Manifestierung von Machtasymmetrien in prekarisierten Lebenszusammenhängen demaskiert.

Besprochen in: Soziologische Revue, 44/4 (2021), Simon Weingärtnerwww. gegen-hartz. de, 28.05.2024, Utz Anhalt

Klemens Ketelhut, www.socialnet.de, 27.07.2019: Die vorliegende Studie ist eine im besten Sinne soziologische Auseinandersetzung, deren Ergebnisse anschlussfähiges Wissen für Auseinandersetzungen mit dem Problem der staatlichen Herstellung sozialer Ungleichheit zur Verfügung stellt.

Folgsamkeit herstellen

Eine Ethnographie der Arbeitsvermittlung im Jobcenter

von Bettina Grimmer
Die ›Aktivierung‹ von Arbeitslosen ist das vorrangige Ziel des deutschen Jobcenter-Systems. In einer ethnographischen Studie geht Bettina Grimmer dem Prozess der Arbeitsvermittlung auf den Grund und zeigt, dass die Gespräche zwischen den Vermittlern und ihren Klienten eine erstaunliche Eigenlogik besitzen, die sich weder mit der Logik der Gesetze noch mit den subjektiven Deutungen der Teilnehmenden vollständig deckt. Das Ziel ist nämlich weniger die Aktivierung der Klienten als vielmehr die interaktive Herstellung von Folgsamkeit: Durch symbolische Gewalt werden die Klienten der symbolischen Ordnung des Jobcenters unterworfen. Das Jobcenter erscheint in diesem Licht als – wenn auch unvollendetes – neoliberales Projekt.