LebensART von Bianca Bolduan | Ohne Dach und doch Zuhause | ISBN 9783847665717

LebensART

Ohne Dach und doch Zuhause

von Bianca Bolduan
Buchcover LebensART | Bianca Bolduan | EAN 9783847665717 | ISBN 3-8476-6571-5 | ISBN 978-3-8476-6571-7

LebensART

Ohne Dach und doch Zuhause

von Bianca Bolduan
Sechs zum Teil ehemalige Obdachlose, sechs Geschichten, sechs unterschiedliche Werdegänge, sechs vollkommen verschiedene Ansichten vom Leben = ein Werk. In „LebensART - Ohne Dach und doch Zuhause“ bechreiben Obdachlose ihr Leben auf der Straße, wie es dazu kam und was sie dorthin brachte. Die Geschichten sind rührend, ohne rührselig zu sein, ehrlich, ohne ermahnen zu wollen, und von solch zum Teil schonungslosen Offenheit, dass das Bild, was wir oft von Obdachlosen haben, kaum noch zu halten ist. Da ist Andreas, den der Tod seiner Frau aus der Bahn geworfen hat. 15 Jahre „auf Platte“, d. h. obdachlos, haben ihn zu einem verschlossenen Menschen gemacht. Doch das Leben gibt ihm eine zweite Chance - und er greift zu. Anders die Fünf von den Landungsbrücken. Sie hielten zusammen, passten auf sich auf. Doch dann geschah etwas. das die Gruppe auseinanderriss. Keiner der fünf Mitglieder hat sich bis heute davon erholt. Hedwig sitzt buchstäblich auf gepackten Koffern. Ihr Mann ist tot, die Rente reicht kaum zum Überleben, die Miete ist zu hoch. Doch das Geld reicht nicht für einen Neuanfang. Mit zitternden Händen beginnt sie, einen Koffer zu packen. Irmtraud ist Mitte 70 und seit 18 Jahren auf der Straße. Als sie ihre Geschichte erzählt, weiß sie, dass sie einen weiteren Winter auf Platte nicht überleben wird. Max und Kalle sind Mitte Fünfzig und seit Jahrzehnten zusammen „on tour“, wie sie ihr Zusammenleben nennen. Sie arbeiteten auf Bohrinseln und in den Wäldern Colorados, sie fuhren zur See und schufteten beim Brunnenbau in Afrika. Doch dann hat Kalle einen Unfall und sie kehren nach Deutschland zurück. Hier werden sie auf eine harte Probe gestellt. Und als die Autorin Franz kennenlernt, ist er bereits tot. Auf der Beerdigung erzählen seine Frau, seine Tochter und Freunde und Begleiter von ihm die Geschichte eines Mannes, der mit gerade 16 Jahren als einer der letzten Soldaten an die Front geschickt wurde. Er kam als einer der letzten Kriegsgefangenen aus Russland zurück und hielt es seither nicht mehr in geschlossenen Räumen aus. Familie und Freunde zeichnen das Bild eines Mannes, der wenig gesprochen hat und dennoch noch so viel zu sagen gehabt hätte.
Die Erlöse der „LebensARt“-Lesereihe fließen in ein Projekt für Obdachlose.