Deftig Barock von Bice Curiger | Von Cattelan bis Zurbarán – Manifeste des prekär Vitalen | ISBN 9783864420153

Deftig Barock

Von Cattelan bis Zurbarán – Manifeste des prekär Vitalen

von Bice Curiger, Elfriede Jelinek, Eileen Myles und Raoul Vaneigem, herausgegeben von Bice Curiger
Mitwirkende
Herausgegeben vonBice Curiger
Autor / AutorinBice Curiger
Autor / AutorinElfriede Jelinek
Autor / AutorinEileen Myles
Autor / AutorinRaoul Vaneigem
Buchcover Deftig Barock | Bice Curiger | EAN 9783864420153 | ISBN 3-86442-015-6 | ISBN 978-3-86442-015-3

Deftig Barock

Von Cattelan bis Zurbarán – Manifeste des prekär Vitalen

von Bice Curiger, Elfriede Jelinek, Eileen Myles und Raoul Vaneigem, herausgegeben von Bice Curiger
Mitwirkende
Herausgegeben vonBice Curiger
Autor / AutorinBice Curiger
Autor / AutorinElfriede Jelinek
Autor / AutorinEileen Myles
Autor / AutorinRaoul Vaneigem
Von Cattelan bis Zurbarán, die Welt deftigen Hinlangens Manifeste des prekär VitalenDas Wort »deftig« ist selbst barock und führt etymologisch in seiner ursprünglichen Bedeutung von »tüchtig, stark, kräftig, solide« in die Zeit um das 17. Jahrhundert und den niederländischen Sprachraum. Deftig ist in dieser Austellung die Kunst in ihrer Direktheit und Lebensnähe. Als deftig im heutigen Sinne von »drastisch, ­deftig« lässt sich auch das Prinzip der konfronta­tiven Begegnung der Werke aus zwei weit auseinanderliegenden Epochen bezeichnen. Dabei geht es in »Deftig Barock« nicht um das illustrative Kurzschließen von Motiven, Themen oder Form­analogien, sondern um die Beschreibung einer Haltung, die mit künstlerisch sensualistischer Intelligenz Lebensnähe als Vorstellung »prallen Lebens« beschwört sowie dessen Verlust beklagt. Eine Haltung, die darüber hinaus Fragen zur Kunst mit dieser selbst verknüpft. Der Barock wird mit ­Dynamik, Sinnenfreude, Verschwendung, mit dem Theatralen gleichgesetzt, mit der Abkehr von der ruhigen Feierlichkeit der ­klassischen Formen, aber auch mit einer Epoche der Insta­bi­lität und der zerbrechenden Ordnungen. Man hat im Barock eine »Kultur des Fließens und der Inter­faces« erkannt oder wie Erwin ­Panofsky den Beginn unserer ­Moderne. So erinnern Ausstellung und Buch daran, dass die Kunst des Barock erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts unangefochtene Wertschätzung erfährt, motiviert durch eine Generation Kunsthisto­riker, die aus ihrer Nähe zur Kunst ihrer Gegenwart den Blick auf die Ver­gangen­heit wagten. Mit Werken aus dem Barock, unter vielen anderen von Pieter Aertsen, Monsù ­Desiderio oder Rubens, sowie zeitgenös­sischen Arbeiten, etwa von ­Maurizio Cattelan, Nathalie Djurberg, Cindy Sherman oder Urs Fischer, wird diese prächtige Ausstellung von einem bilder­satten ­Katalog mit einem aufwen­digen Glossar begleitet. Ausstellung:
Kunsthaus Zürich, 1/6-2/9/2012