Schalom Israel ישראל שלום
Gesammelte Schriften als Lesebuch der Edition Schoáh & Judaica. Eine Hommage. 1958-2022
herausgegeben von Erhard Roy Wiehn…
Deshalb freuen wir uns besonders darüber, dass wir eine ganze Reihe von Büchern publizieren konnten, welche die heute schon fast vergessene, immer wieder vielen Verfälschungen ausgesetzte, äußerst mühsame jüdische Pionierarbeit der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts in Erez Israel, im damaligen britisch beherrschten Palästina beschreiben.* Denn die Schoáh war zwar das grausame Ende von Millionen völlig unschuldiger Menschen, nicht aber das Ende jüdischer Hoffnungen und eines schier unglaublichen Überlebens- und Aufbauwillens. Gründung, Aufbau und Überleben des Staates Israel nach mehr als 100 Generationen bleibt „eines der abenteuerlichsten Unterfangen der Weltgeschichte“ und das phantastischste Ereignis meiner Generation.
Schalom Israel: Aber „Die Israelis, die in ihrer überwiegenden Mehrzahl gedacht hatten, irgendwie schon der Tragik des jüdischen Schicksals entkommen zu sein“, so David Grossman (*1954), "haben jetzt das Gefühl, von eben dieser Tragik wieder eingeholt zu werden. Plötzlich wird klar, wie weit sie noch von dem 'verheißenen Land' entfernt sind, wie verbreitet die stereotypen Vorstellungen von 'dem Juden' noch leben, ebenso wie Antisemitismus, der sich häufig hinter extremem (vermeintlich 'legitimen') Antiisraelismus verbirgt.„ - Doch “die Nachfahren der Toten von Belżec, Majdanek und Auschwitz haben nicht mehr das Recht„, schreibt Manès Sperber (1905-1984), “Lämmer zu sein – es sei denn: Lämmer mit stählernen Gebissen.„ Nicht zuletzt auch als Lehre für diese dramatische Gegenwart will unsere Edition das Gedenken an die Schoáh lebendig halten. Und trotz allem gilt für Israel das Wort des großen David Ben Gurion (1886-1973): “Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist!"