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"Die Chance, Bürger zu werden". Deutsche Politik unter amerikanischer Besatzung: Die "Heidelberger Aktionsgruppe" 1946-47
von Katharina HausmannNach 1945 wurden in Deutschland unterschiedliche Konzepte eines politischen Neuanfangs diskutiert. In der „Heidelberger Aktionsgruppe“ kamen Intellektuelle und Politiker wie Alfred Weber, Alexander Mitscherlich und Carlo Schmid zusammen. Sie einte das Streben nach einer demokratischen Erneuerung Deutschlands, für das sie vehement eintraten. Als Grundlage forderten sie eine Reduzierung des „totalen Staates“ und eine Gesellschaft selbstverantwortlicher Bürger als Gegengewicht zu etablierten Formen politischer Teilhabe. Außenpolitisch sollte Deutschland neutral und vermittelnd zwischen den weltpolitischen Machtblöcken stehen – ein Ziel, das mit dem beginnenden Kalten Krieg zunehmend in Gefahr geriet. Ab Mitte 1947 versuchte die „Aktionsgruppe“ dann auch aktiv, die Teilung Deutschlands zu verhindern.