Martin Luther und die Reformation von Frankfurter Allgemeine Archiv | Der Kampf um den rechten Glauben vor 500 Jahren | ISBN 9783898434355

Martin Luther und die Reformation

Der Kampf um den rechten Glauben vor 500 Jahren

von Frankfurter Allgemeine Archiv, herausgegeben von Heike Schmoll
Mitwirkende
Autor / AutorinFrankfurter Allgemeine Archiv
Herausgegeben vonHeike Schmoll
RedaktionHans Peter Trötscher
Sprecher / SprecherinChristian Geisler
Sprecher / SprecherinMarkus Kästle
Buchcover Martin Luther und die Reformation | Frankfurter Allgemeine Archiv | EAN 9783898434355 | ISBN 3-89843-435-4 | ISBN 978-3-89843-435-5

Martin Luther und die Reformation

Der Kampf um den rechten Glauben vor 500 Jahren

von Frankfurter Allgemeine Archiv, herausgegeben von Heike Schmoll
Mitwirkende
Autor / AutorinFrankfurter Allgemeine Archiv
Herausgegeben vonHeike Schmoll
RedaktionHans Peter Trötscher
Sprecher / SprecherinChristian Geisler
Sprecher / SprecherinMarkus Kästle
Ob Martin Luthers Thesen am 31. Oktober 1517 tatsächlich an die Wittenberger Schlosskirche genagelt wurden, ist umstritten. Sicher ist allerdings, dass die Thesen durch Briefe und Nachdrucke in Windeseile verbreitet wurden. Was bis dahin in einem akademischen Disput nur allmählich bekannt geworden wäre, machten Buchdruck und Korrespondenz unter Humanisten zu einem öffentlichen Ereignis. In seinen Thesen wendet sich Luther gezielt gegen den Ablass. Anstoß genommen hatte er an einer Ablasskampagne des Dominikanermönchs Johannes Tetzel, die Luther als Theologieprofessor der Provinzuniversität Wittenberg kritisierte. Die fiskalischen Zusammenhänge der Ablassbriefe durchschaute er nicht, weil sie nur wenigen Eingeweihten bekannt waren. Die Kurie brauchte nämlich das Geld für den Neubau und Umbau des Petersdoms in Rom. Dieser sogenannte Petersablass fand aber auch in Deutschland einen Nutznießer. Es war der Erzbischof von Mainz, Kardinal Albrecht von Brandenburg, der auf diese Weise seine Schulden zu bezahlen hoffte. Mit 50.000 Gulden stand er beim Augsburger Bankhaus Fugger in der Kreide. Denn er hatte einen hohen Dispens dafür zahlen müssen, dass er sich kirchenrechtswidrig auf zwei Erzstühle in Mainz und in Magdeburg hatte wählen lassen. Für die Erlaubnis, diesen Ablass in seinen Diözesen verkaufen zu lassen, versprach ihm die Kurie die Hälfte der Einnahmen. Auch wenn Luther die Thesen ganz arglos innerhalb der Kirchenhierarchie verbreitete, gilt ihre Verbreitung als Initialzündung der Reformation.