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Der 1911 erschienene „Warenhausroman“ zählt zu den bedeutendsten Werken von
Margarete Böhme (1867–1939), wurde jedoch seinerzeit in England, Frankreich und Amerika weitaus mehr beachtet als in Deutschland. Umso verwunderlicher scheint dies angesichts des souverän konstruierten, spannungsgeladenen Romangeschehens, in dessen Zentrum ein Berliner Warenhaus und die fiktive „Warenhaus-Aktiengesellschaft Müllenmeister und Sohn“ stehen. Böhmes scharfe Beobachtungen sozialer Verhältnisse basieren auf präzisen Recherchen und äußern sich etwa durch detaillierte Beschreibungen von Arbeitsvorgängen und Dienstverhältnissen, die den machtvollen Unternehmer Josua Müllenmeister ebenso wie seine zahlreichen Angestellten und Familienmitglieder betreffen. Kaufrausch und Ausbeutung, Intrigen und Liebensgeschichten ergeben eine zeitgemäße Milieustudie und zeigen die ambivalenten Auswirkungen der Ökonomisierung im beginnenden 20. Jahrhundert.