Rudolf Ekstein von Dorothea Steinlechner-Oberläuter | Psychoanalytiker – Pädagoge – Philosoph | ISBN 9783902932969

Rudolf Ekstein

Psychoanalytiker – Pädagoge – Philosoph

von Dorothea Steinlechner-Oberläuter
Buchcover Rudolf Ekstein | Dorothea Steinlechner-Oberläuter | EAN 9783902932969 | ISBN 3-902932-96-1 | ISBN 978-3-902932-96-9
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Rudolf Ekstein

Psychoanalytiker – Pädagoge – Philosoph

von Dorothea Steinlechner-Oberläuter
Psychoanalytiker, Jude, im Widerstand gegen den Nationalsozialismus – der damals 26-jährige Wiener Rudolf Ekstein hatte im Jahre 1938 dreifachen Grund, aus Österreich zu emigrieren. Er nahm mit: seine Ausbildung als psychoanalytischer Pädagoge und Kinderpsychoanalytiker, die er bei Anna Freud und anderen absolvierte; seine philosophische Schulung bei Moritz Schlick; seine Berufung als Lehrer; sein demokratisches Grundverständnis und seinen glühenden Einsatz für eine gerechte und solidarische Gesellschaft, deren Vision er im „Roten Wien“ der Zwischenkriegszeit kennengelernt hatte. In der Neuen Heimat, den USA, entwickelte er jede dieser Richtungen auf originäre Weise weiter. Rudolf Ekstein gilt heute als ein bedeutender Vertreter der Psychoanalytischen Pädagogen der zweiten Generation und als ein Pionier auf dem Gebiet der psychoanalytischen Therapie von Grenzfall- und autistischen Kindern. Seine Biographie ist zudem ein Beispiel für ein österreichisch-jüdisches Emigrantenschicksal im Zuge des 2. Weltkriegs. Er ist einer der wenigen Wissenschaftler, die trotz des Traumas der Vertreibung Wien treu geblieben sind. Als „Wiener mit amerikanischem Pass“ besuchte Ekstein seit den 70er-Jahren regelmäßig seine Geburtsstadt, „um zurückzubringen, wie ich hier einmal gelernt habe“. Er begeisterte Studierende der Kinderpsychotherapie durch seine kluge, erfahrene und warmherzige Art. Er war der berühmte Professor aus Amerika, aber auch der Rudi Ekstein aus der Nußgasse; er war die gefeierte Kapazität auf dem Gebiet der Kinderpsychotherapie, aber auch der aus Wien vertriebene Mensch, der unermüdlich bemüht war, Brücken zwischen alter und neuer Heimat zu schlagen, und zwar auf fachlich-wissenschaftlicher als auch auf menschlicher Ebene.