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Herbert Hinteregger nimmt mit seinem seit der Mitte der 1990er-Jahre entwickelten Werk eine wichtige internationale Position im Feld der abstrakten Malerei ein. Sein Werk zeichnet aus, dass es als eine Brücke zwischen dem Prinzip der Reduktion und dem Prinzip des Additiven in der Weiterentwicklung der Abstraktion verstanden werden kann. Angesichts seiner sich zunehmend im Raum ausdehnenden Malerei lässt sich auch von einer Hinwendung zu einer expansiven Abstraktion sprechen. […]
Die Ausstellung Untitled (Flow) bildet den Kulminationspunkt des gleichnamigen Buchs von 2017 und zugleich den Auftakt für das vorliegende Buch, das die von Hinteregger seither konzipierten Ausstellungen dokumentiert. Was das neue Buch zeigt, ist eine faszinierende Reihe von Inszenierungen, die die Autonomie des abstrakten Bildes zunehmend hinterfragen, die Malereien in teils radikale Raumkonzepte einbinden oder direkt in Raumzeichnungen übersetzen. […]
Das vorliegende Buch führt durch Hintereggers Ausstellungen von 2017 bis 2022 und macht dabei seine zunehmende Konzeptualisierung des Mediums Ausstellung in Zusammenhang mit dem Prinzip einer expansiven Abstraktion sichtbar.
(Aus: Jürgen Tabor, Expansive Abstraktion. Zu Herbert Hintereggers räumlichen Interpretationen von Abstraktion)