Hoffnungsträger und Sorgenkind Südasien von Martina Franke | Westdeutsche Betrachtungen und Begegnungen zwischen 1947 und 1973 | ISBN 9783946742210

Hoffnungsträger und Sorgenkind Südasien

Westdeutsche Betrachtungen und Begegnungen zwischen 1947 und 1973

von Martina Franke
Buchcover Hoffnungsträger und Sorgenkind Südasien | Martina Franke | EAN 9783946742210 | ISBN 3-946742-21-1 | ISBN 978-3-946742-21-0

Hoffnungsträger und Sorgenkind Südasien

Westdeutsche Betrachtungen und Begegnungen zwischen 1947 und 1973

von Martina Franke
CrossAsia-eBooks wurde 2022 in Heidelberg Asian Studies Publishing (HASP) umbenannt. Titel mit den Erscheinungsjahren 2016 bis 2021 wurden unter „CrossAsia-eBooks“ veröffentlicht.
Mit Indien und Pakistan waren unterschiedliche und sich verändernde Erwartungshaltungen verbunden. Mediale Akteure und Akteurinnen – u. a. Hans Walter Berg, Immanuel Birnbaum, Thilo Bode, Klaus Natorp, Giselher Wirsing und Marion Dönhoff – trugen ihre Sichtweisen von Südasien in die Medienöffentlichkeit der aufstrebenden deutschen Bundesrepublik. Sie erlauben dadurch nicht nur einen Einblick in die Austauschbeziehungen zwischen Medien und Politik, sondern auch in kollektive gesellschaftliche Selbstbeschreibungsprozesse in der komplexen Zeitperiode von Dekolonisation, Kaltem Krieg und geteilter deutscher Wirklichkeit. Der Fokus dieser Studie liegt auf der Wahrnehmung der Länder Südasiens in einer sich wandelnden westdeutschen politischen Öffentlichkeit. Die medial transportierten Bilder von Jawaharlal Nehru, dem ersten indischen Ministerpräsidenten, und die Sichtweisen auf Ereignisse wie den indisch-portugiesischen Konflikt um Goa oder die deutsch-indische Zusammenarbeit am Stahlwerk in Rourkela verdeutlichen unterschiedliche Perspektiven. Die Wahrnehmung der politischen Entwicklung in Südasien bis Anfang der 1970er Jahre stand im Zusammenhang mit den Debatten um die Vergabe und Verwendung von Entwicklungshilfe. Dabei prägten generationelle Zugehörigkeiten und unterschiedliche Lebenserfahrungen die Eigen- und Fremdwahrnehmung. In einer Phase des globalen gesellschaftlichen und politischen Wandels und eines Krisengefühls in der westdeutschen Gesellschaft in den Jahrzenten nach dem Zweiten Weltkrieg diente Südasien der Verdrängung der eigenen Schuld, war Hilfe in der Identitätskrise und gab Orientierung und Stabilität bei Demokratisierung und Wirtschaftswachstum.