August Hermann Zeiz (1893-1964): Dichter, Gerichtsreporter, Bühnenautor, Literaturagent
Ästhetische Wandlungen und politischer Widerstand im Literaturbetrieb der Moderne
von Silke EngelDer Reichtum des literarischen Lebens spiegelt sich verdichtet in Vita und Werk des nicht beachteten Schriftstellers August Hermann Zeiz (1893—1964). In diversen Rollen eroberte der gebürtige Rheinländer, der in Danzig aufwuchs und später die Achse Berlin — Wien für sich entdeckte, den Literaturbetrieb der Moderne: Als Dichter, Gerichtsreporter, Bühnenautor und Ideengeber gestaltete er facettenreich das literarische Feld mit.
Seine jugendlichen Gedichte Im Spiegel (1911) stehen ganz im Zeichen Baudelaires. Darin sind Nachahmungen von Stefan Georges Übertragung der Fleurs du Mal erkennbar. A. H. Zeiz‘ näherte sich in den 1920er Jahren Stefan George und dessen Kreis an, was drei unveröffentlichte Briefe und ein handschriftliches Dialoggedicht Eroberer und Dichter bezeugen. Seine Gerichtsreportagen in der Weimarer Zeit für das Berliner Tageblatt charakterisiert eine psychologische, objektive Haltung, bis sich Zeiz dem Druck der gleichgeschalteten Presse beugen musste. Während des NS-Regimes versuchte er sein Glück als Film- und Komödienautor unter dem Pseudonym Georg Fraser. In der Nachkriegszeit gelang es ihm nicht, wieder im literarischen Leben Fuß zu fassen.
Exemplarische und detailreiche Nahansichten auf die Schreibpraktiken von A. H. Zeiz – von symbolistischer Lyrik über neusachliche Prosa, psychologische Reportage, unverbindliche Komödie bis zum Unterhaltungsfilm – basieren auf der intensiven Erschließung von Quellen aus einer bewegten Zeit.
Seine jugendlichen Gedichte Im Spiegel (1911) stehen ganz im Zeichen Baudelaires. Darin sind Nachahmungen von Stefan Georges Übertragung der Fleurs du Mal erkennbar. A. H. Zeiz‘ näherte sich in den 1920er Jahren Stefan George und dessen Kreis an, was drei unveröffentlichte Briefe und ein handschriftliches Dialoggedicht Eroberer und Dichter bezeugen. Seine Gerichtsreportagen in der Weimarer Zeit für das Berliner Tageblatt charakterisiert eine psychologische, objektive Haltung, bis sich Zeiz dem Druck der gleichgeschalteten Presse beugen musste. Während des NS-Regimes versuchte er sein Glück als Film- und Komödienautor unter dem Pseudonym Georg Fraser. In der Nachkriegszeit gelang es ihm nicht, wieder im literarischen Leben Fuß zu fassen.
Exemplarische und detailreiche Nahansichten auf die Schreibpraktiken von A. H. Zeiz – von symbolistischer Lyrik über neusachliche Prosa, psychologische Reportage, unverbindliche Komödie bis zum Unterhaltungsfilm – basieren auf der intensiven Erschließung von Quellen aus einer bewegten Zeit.