Von Habsburg zu Herzl von Gregor Gatscher-Riedl | Jüdische studentische Kultur in Mitteleuropa 1848–1948 | ISBN 9783990249543

Von Habsburg zu Herzl

Jüdische studentische Kultur in Mitteleuropa 1848–1948

von Gregor Gatscher-Riedl
Buchcover Von Habsburg zu Herzl | Gregor Gatscher-Riedl | EAN 9783990249543 | ISBN 3-99024-954-1 | ISBN 978-3-99024-954-3
Inhaltsverzeichnis 1

Von Habsburg zu Herzl

Jüdische studentische Kultur in Mitteleuropa 1848–1948

von Gregor Gatscher-Riedl
Der farbentragende Student mit Band und Mütze galt im deutschsprachigen Raum bis in die erste Hälfte des vorigen Jahrhunderts als idealtypische Verkörperung des akademischen Lebens, wobei die Anzahl jener Studierender, die sich keiner Korporation anschlossen, zu allen Zeiten jene der in Verbindungen organisierten Hörer überwog. Vor diesem Hintergrund ist es beinahe zwangsläufig, dass das national-jüdische Selbstbewusstsein sich in studentischen Verbindungen organisierte und den Hochschulboden beanspruchte. Dieses Buch will eine Dynamik aufzeigen: War beim Engagement jüdischer Studierender zunächst das Unsichtbarwerden im habsburgischen Vielvölkerstaats das Ziel, so formte sich innerhalb der nationalen Bewegungen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Selbstwahrnehmung als ethnische Gruppe heraus, die sich den von Theodor Herzl vorgedachten Weg zur staatlichen Selbständigkeit zu eigen machte. Einen wesentlichen Beitrag zum zionistischen Aufbruch leisteten dazu rund 300 studentische Organisationen auf Mittel- und Hochschulebene, die in Österreich und Ungarn existierten. Sie bildeten ein vernetztes Milieu und eine Bildungslandschaft, deren verschüttete Spuren und Beitrag zur Entstehung des Staates Israel nun nachgezeichnet werden.