Blickrichtungswechsel von Brigitta Schröder | Lernen mit und von Menschen mit Demenz | ISBN 9783000310942

Blickrichtungswechsel

Lernen mit und von Menschen mit Demenz

von Brigitta Schröder, Vorwort von Werner Widmer und Vorwort von Reimer Gronemeyer
Mitwirkende
Autor / AutorinBrigitta Schröder
Vorwort vonWerner Widmer
Vorwort vonReimer Gronemeyer
Buchcover Blickrichtungswechsel | Brigitta Schröder | EAN 9783000310942 | ISBN 3-00-031094-0 | ISBN 978-3-00-031094-2
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Inhaltsverzeichnis 1

Blickrichtungswechsel

Lernen mit und von Menschen mit Demenz

von Brigitta Schröder, Vorwort von Werner Widmer und Vorwort von Reimer Gronemeyer
Mitwirkende
Autor / AutorinBrigitta Schröder
Vorwort vonWerner Widmer
Vorwort vonReimer Gronemeyer
Brigitta Schröder hat ihre Erfahrungen, die sie im Umgang mit Menschen mit Demenz über lange Zeit erworben hat, in dieser Schrift zusammengefasst. Der Text atmet, er ist lebendig und man kann eine Menge aus der Lektüre lernen. Im Kern lenkt Brigitta Schröder den Blick auf das, was wichtig ist, wenn man mit der Demenz zu tun hat: Es sind nicht zuerst oder allein die medizinisch-pflegerischen Handlungen, sondern es sind die sozialen, einfühlsamen Aspekte, die zählen. „Jeder Mensch ist wertvoll in seinem Dasein und in jeder Lebensphase“ lautet die Devise der Autorin. Ich wünsche diesem Text „Blickrichtungswechsel“ viele Leserinnen und Leser. Prof. Dr. Dr. Reimer Gronemeyer Theologe und Soziologe Universität Gießen Gießen 28.2.2010
Demenz ist eines der zentralen Themen unserer Gesellschaft. Ein extremes Thema. Demenz löscht im schwersten Stadium bei den Betroffenen auf der kognitiven Ebene viele, vielleicht sogar alle anderen Themen aus, ersetzt sie mit „Leere“. Es widerspricht unseren Lebenserfahrungen, einen Menschen als „Leere“ wahrzunehmen. Wir suchen auch in der Begegnung mit Menschen mit Demenz nach einem Anknüpfungspunkt für das „Du“. Vielleicht suchen wir auf der falschen, auf der kognitiven Ebene. Kann man mit kognitiver Leere kommunizieren? Oberflächlich, materialistisch gesehen, wohl kaum, aus emotionaler, spiritueller, mystischer Sicht vielleicht schon. Die Begegnung mit Menschen mit schwerster Demenz wirft uns zurück auf uns selbst. Der Schweizer Schriftendesigner Adrian Frutiger sagte einmal, bei der Gestaltung einer neuen Schrift achte er weniger auf die schwarzen Flächen der Buchstaben sondern mehr auf die weiße Leere dazwischen. Die Leere wird zu einem sinnvollen, konstitutiven Teil des Ganzen. Die Literatur zum Thema Demenz ist unübersichtlich groß. Sie erstreckt sich von Autobiographien im frühen Stadium der Demenz bis zu Publikationen im Bereich der neurobiologischen Grundlagenforschung. Das vorliegende Buch von Brigitta Schröder liegt irgendwo dazwischen. Die Diakonisse, die zur Schwesternschaft des Diakoniewerkes Neumünster gehört, lässt uns teilhaben an ihren reichen Erfahrungen in der Begleitung von Menschen mit Demenz und am Wissen, das sie sich in diesem Zusammenhang erworben hat. Sie bietet praktische Ermunterungen für Angehörige, für zivilgesellschaftlich Engagierte und professionell Betreuende, die mit Menschen mit Demenz zu tun haben. Noch mehr aber regt der Text zum Nachdenken über zentrale Themen des Lebens an und über die Leere zwischen ihnen, die vielleicht doch zum Leben als Ganzem dazu gehört.
Neujahr 2010 Dr. Werner Widmer Direktor der Stiftung Diakoniewerk Neumünster - Schweizerische Pflegerinnenschule, Zollikerberg, Schweiz