BetonZeit 1. Soziale Bindung von Kay Ganahl | Erzählungen, Kurzgeschichten und Kurzprosa oft in satirischer Absicht | ISBN 9783000365348

BetonZeit 1. Soziale Bindung

Erzählungen, Kurzgeschichten und Kurzprosa oft in satirischer Absicht

von Kay Ganahl
Buchcover BetonZeit 1. Soziale Bindung | Kay Ganahl | EAN 9783000365348 | ISBN 3-00-036534-6 | ISBN 978-3-00-036534-8
Leseprobe
Es sollte für dieses Ebook mit einem weit umgreifenden Thema, was sich schon im Titel ausdrückt, keine Zielgruppe angepeilt werden!

BetonZeit 1. Soziale Bindung

Erzählungen, Kurzgeschichten und Kurzprosa oft in satirischer Absicht

von Kay Ganahl

Auszug

Sätze zu Beton, Zeit und sozialer Bindung
Ein erster Blick „BetonZeit 1. Soziale Bindung Erzählungen, Kurzgeschichten und Kurzprosa“; Veröffentlichungsdatum der Erstausgabe auf CD-Rom: 1. März 2012. Werfe man einen ersten Blick auf den einprägsamen Titel der vorliegenden literarischen Veröffentlichung und denke darüber nach, was er mitteilt, ja was er auszusagen vermag. Die sofortige Hinwendung zu Mitteilung und Aussage des Werktitels ist gar nicht ungewöhnlich – gleich, ob das Werk als gedrucktes Wort in Buchform oder in digitaler Form des gespeicherten literarischen Werkes auf CD-Rom zu lesen ist. Es wird von Seiten dessen, der den Titel formuliert hat, versucht deutlich zu machen, worum es im Werk geht. Das heißt, das Wichtigste des Inhalts muss demjenigen, der das Werk in Händen hält, klar sein. Beton ist im vorliegenden Werk, das auf die Veröffentlichung von zwei Teilen konzipiert ist, - hier handelt es sich um den ersten, umfangreicheren Teil, in dem der Aspekt der sozialen Bindung zwischen menschlichen Individuen thematisiert wird - der schlagende Begriff, wenn auch einer, der literaturfremd erscheint. Kurzum, der Leser könnte zunächst bezüglich des Inhalts durchaus im Dunkeln tappen, weshalb hier nun einmal einige Sätze zu verlieren sind …
Beton ist nicht gleich Beton Der Beton aus dem Bereich Hochbau, ohne welchen heutzutage in unseren Breiten die Errichtung eines Gebäudes meistens nicht mehr bewerkstelligt wird, ist ein ungemein harter Stoff, zu dem er sich gewandelt hat, nachdem er, aus dem Flüssigkeitszustand gekommen, endlich erhärtet ist. Er ist das entscheidende Mittel zur Stabilisierung des Gebäudes und der Dauerhaftigkeit seiner Erhaltung. Der Beton, von dem hier im literarischen Werk die Rede ist, ist aber nicht der Beton, welcher beim Hochbau seit vielen Jahren praktisch Verwendung findet. Es ist nämlich ein ganz anderer Beton, der aber mit dem „normalen“ eines gemeinsam hat, nämlich die Härte, bzw. Erstarrung – literarisch im Sinne von erstarrten sozialen Beziehungen und der Verfestigung von individuellen, meist negativ zu bewertenden Charaktermerkmalen bei dem menschlichen Individuum. Hier kann der Betonbegriff in der literarischen Verwendung vom Inhaltlichen her einiges vermitteln. Das liegt daran, dass der im gegebenen literarischen Zusammenhang dem Betonbegriff unmittelbar angefügte Zeitbegriff („BetonZeit“) jedermann schnell fassbar ist. Die Kombination der beiden Begriffe ist allerdings eher ungewöhnlich und bedarf der besonderen Erklärung. Zunächst deutet ja bei Begriff und Bild des Beton nichts darauf hin, mit dem Zeitbegriff verbunden werden zu können! Was bedeutet daher BetonZeit?
Beton, Zeit, soziale Bindung und sozialer Konflikt Die BetonZeit ist die Zeit, in der das Menschliche des Menschen sich in einer viel zu lange währenden Ausnahmesituation befindet, die für den Einzelnen kaum erkennbar im Stillen vor sich geht. Er erfährt daher eine schleichende Entwicklung, während der seine charakterlichen Qualitäten arg strapaziert werden. Und seine gesellschaftliche Rolle wird stark in Frage gestellt, dies auf eine Art und Weise, die ihm nicht bewusst sein kann. Gut wäre es, wenn sie ihm bewusst und somit nicht ganz geheuer wäre, jedoch kann dies einfach nicht der Fall sein. Der Einzelne prägt längst nicht mehr die Zeit, in der er lebt, sondern die Zeit, diese BetonZeit, prägt ihn, so dass die sozialen Bindungen aller Einzelnen zueinander wesentlich darunter leiden. Sie sind nicht mehr tragend, zumal keine seelische Erfüllung für die sich Bindenden. Zunehmend greift innere Leere um sich; der Beton füllt die Herzen aus, so könnte man es auch poetisierend zum Ausdruck bringen. Die Zeit, in der der Beton die Menschen ausfüllt, erzeugt in ihnen Gedanken und Gefühle, die sie selber ganz und gar nicht mehr zufriedenstellen können. Man könnte anstelle des Begriffs Beton auch den der Erstarrung wählen, um das Selbe auszudrücken. Denn der betonierte Mensch ist der, dessen innere, d. h. psychische Erstarrung ihn nicht mehr Wege erkennen lässt. Es wären dies ja Wege, die er grundsätzlich benötigt, um mit sich und dem, was ihn umgibt, zufrieden sein zu können. Also: … Beton ist die Zeit - in dieser Zeit werden in größtem Umfang die sozialen Bindungen zwischen menschlichen Individuen gefährdet (Stichwort: „Atomisierung der Gesellschaft“), die doch allgemein elementar für den Zusammenhalt einer Gesellschaftsordnung sind. Die Entstehung von sozialen Konflikten ist dafür auch ursächlich. Zur Entstehung eines die sozialen Bindungen konkret gefährdenden sozialen Konflikts kommt es, wenn Interessen, Meinungen, Ideen usw. gegeneinander stehen. Hieraus ist leicht der wissenschaftliche und literarische Inhalt (der gewissermaßen geistiger Sprengstoff ist!) für jegliche kreative Verarbeitung zu ziehen. Ja, wo viele Menschen in einem komplexen gesellschaftlichen Zusammenhang leben, um bald wieder auseinander zu gehen, ist sowieso schon immer auch der soziale Konflikt der ganz wesentliche Teil des Normverhaltens gewesen, dem der Einzelne kaum entrinnen konnte – und kann (und: nicht wollte, nicht will!). Der soziale Konflikt ist inmitten des modernen Gesellschaftslebens der hoch entwickelten Gesellschaftsordnungen mit ihren politischen Systemen im wahrsten Sinne des Wortes der Normalfall; die aktive Auseinandersetzung zwischen Menschen, Organisationen etc. wird zur bloßen Normalität. Viele Menschen der heutigen Zeit kennen nichts anderes, als sich in einem Gegensatz zu ihren Mitmenschen zu sehen. Der gesellschaftliche Gegensatz an sich wird zu einem Götzen erhoben, wenn man so will; einem Götzen, den klar blickend zu hinterfragen allgemein selten erwünscht ist. Die gesamte gesellschaftliche Entwicklung spricht demgemäß in historischer Perspektive immer auch relativ offen von der Zerrüttung, der inneren des Individuums (soziale Bindungslosigkeit) und der äußeren der gesellschaftlichen Ordnung (politische Desorientierung), - eventuell die gesellschaftliche Ordnung sich mangels einer herausragenden Idee nicht in die richtige Richtung bewegen könnte, weshalb es diesbezüglich ohne Frage der wissenschaftlichen und philosophischen Reflektion mit literarischer und nicht-literarischer Verarbeitung bedarf. Nun einmal kurz gesprochen: was im Hinblick auf das vorliegende Werk mit Beton gemeint ist, dürfte jedermann klar sein: es ist dies die Verhärtung des Mitmenschlichen im Sozialen! Im sozialen Konflikt, der allgemeingesellschaftlich auftritt und der Auflösung der sozialen Bindungen, die unter anderem aus ihm langfristig folgt, kristallisiert sich eben auch und im Besonderen das menschliche Individuum mit seiner jeweils ganzen Identität, seinen Bedürfnissen, Problemen und Zielen heraus. Was auf den Einzelnen bezogen letztendlich vom sich aggressiv verbreitenden sozialen Konflikt verursacht werden kann, das enthebt den Einzelnen sogar seiner Verantwortung für den Mitmenschen, mag ihm dieser persönlich auch ganz nah stehen, teilweise. Er identifiziert sich mit ihm nicht mehr, falls er sich jemals mit ihm identifiziert hat. Viele soziale Bindungen könnten aufgehoben werden, wenn die Ausnahmesituation, von der oben die Rede gewesen ist, weiterhin andauert.
Ex: So ein philosophischer Blick Wer wir sind, aber auch: warum. Man frage sich das! Wo wir leben und sind. Man frage sich das! Das sind nicht etwa bloß zeitbedingte Fragen, die hier bewusst ohne Fragezeichen formuliert werden. Sie sind ganz fundamental, somit seit Menschenbeginn zu stellende Fragen. Das sich schon viele schriftstellerisch Tätige auf sie gewissermaßen geworfen haben, um sowohl Mensch als auch Ding auf den Grund zu gehen, dürfte jedermann klar sein. Dennoch bedarf es in heutiger Zeit, also im ständigen Verhaftet-Sein im Gegenwärtigen der schon gesetzten oder noch zu setzenden Fakten, immer wieder der geistig-gesellschaftlichen Ausrichtung an diesen Fundamentalfragen und ihren Antworten! Ohne die Antworten ist eine moderne Zivilisation, die der Wissenschaften bedarf, gar nicht möglich. Zumal die kreative Ambition des Schriftstellers kann nur zur Entfaltung kommen, wenn der literarische Stoff, der als solcher gefunden und als geeignet angesehen wurde, mitten aus dem Leben kommt, wodurch die Beantwortung obiger Fragen als erforderlich zu erkennen sein sollte. Die Beantwortung solcher Fragen ist eine ernste Angelegenheit – mitunter darf aber auch geschmunzelt werden!
Letzter Blick als ein Blick nach vorne „BetonZeit 1 Soziale Bindung“ ist der erste Teil einer bislang auf zwei Teile geplanten belletristischen Reihe. In dieser geht es um soziale und psychische Phänomene, die zum Einen zwar ganz selbstverständlich ins Leben des Menschen gehören und oft auch so wahrgenommen werden, zum Anderen jedoch nicht unbedingt ausreichend reflektiert werden. Deshalb kann es nicht genug Versuche, auch die Versuche des Schriftstellers, geben, um sie der Allgemeinheit ins Bewusstsein zu rufen. Insofern eröffnet sich dem Verfasser und Verleger der Werke mit diesen Veröffentlichungen die Chance der Bewusstmachung, wenngleich ohne Zweifel nicht jedermann die grundsätzliche Bedeutung dieses Ansinnens teilen dürfte. Der Schriftsteller sieht sich allerdings oft geneigt, seinen textlichen Schöpfungen einen satirischen Touch zu verleihen. Die beiden Teile unterscheiden sich im Übrigen, das sei hier nicht vergessen zu erwähnen, in den literarischen Gattungen, die zur kreativen Realisierung bemüht worden sind. Wie der Leser hinsichtlich des vorliegenden Werks - auf dem digitalen Datenträger CD-Rom präsentiert - schon hat erfahren können, sind es die „kleinen Formen“ der Prosa, in welchen thematisiert wird. „BetonZeit 2 Identität Lyrische Werke“ wird hingegen mit Lyrik aufwarten.
Der Verfasser