Berge: Beruf, Berufung, Schicksal von Imboden Christian | Die St. Niklauser Bergführer als Wegbereiter des internationalen Alpinismus | ISBN 9783033089860

Berge: Beruf, Berufung, Schicksal

Die St. Niklauser Bergführer als Wegbereiter des internationalen Alpinismus

von Imboden Christian, Vorwort von Daniel Lauber
Buchcover Berge: Beruf, Berufung, Schicksal | Imboden Christian | EAN 9783033089860 | ISBN 3-033-08986-0 | ISBN 978-3-033-08986-0

Berge: Beruf, Berufung, Schicksal

Die St. Niklauser Bergführer als Wegbereiter des internationalen Alpinismus

von Imboden Christian, Vorwort von Daniel Lauber
Im 12. und 13. Jahrhundert wanderten die deutschsprachigen Walliser aus ihrem Stammland des heutigen Schweizer Kantons Wallis aus und gründeten über 150 Siedlungen bis nach Österreich auf über 300 km verstreut und an Orten, an denen andere Kulturen mit ihren Techniken an Höhenlage und Klima gescheitert waren. In diesem Zusammenhang erfahren wir u. a. auch, dass die Walser schon im Mittelalter Pässe über 4'000 Meter begangen haben.
Von diesen Menschen berichtet der Buchautor Christian Imboden in seinem Werk „Berge: Beruf, Berufung, Schicksal“, das er in mehr als zwei Jahrzehnten zusammentrug. Diese Recherchen führten ihn bis zum englischen Alpine Club AC, dem ältesten Bergsteigerverband der Welt.
Haben Sie gewusst, dass es in den Alpen insgesamt 82 Viertausender gibt und dass davon 45 im Schweizer Kanton Wallis bzw. 41 in den Walliser Alpen zu finden sind? Davon türmen sich wiederum 36 um das Nikolaital, vielen besser bekannt als Mattertal, siehe auch Zermatt, dessen Hauptort St. Niklaus ist. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich St. Niklaus zum Zentrum des Bergführerwesens und zum Ausgangspunkt für anspruchsvolle Touren im gesamten Alpenraum und darüber hinaus. Sieben Bergführer stammen aus der ersten, vier Söhne aus der zweiten Generation, welche weltweit den Alpinismus und das Bergführerwesen im 19. und 20. Jahrhundert maßgeblich prägten.
Um 1860 brachte Franz Josef Lochmatter den ersten Bergpickel aus Chamonix in die Schweiz. Dessen jüngerer Bruder Josef Marie Lochmatter vollbrachte 1868 die Zweitbesteigung des Hörnligrates am Matterhorn und hatte bis zu seinem Unfalltod 1882 an der Dent Blanche faktisch ein Monopol für Matterhornführungen inne. Peter Knubel wiederum ist der Erstbesteiger des höchsten Berges Europas und vollbrachte mit 80 Jahren noch Führungen aufs Matterhorn. Um 1880 erfand Alois Pollinger, der Schwager von Josef Marie Lochmatter, die Abseiltechnik mit doppeltem Seil. Josef Imboden war 1883 als erster Bergführer im Himalaja unterwegs und stand als erster Schweizer auf einem Gipfel über 6 000 m (Khanla Kang, 6058 m).
Weiters erfahren wir, dass Josef Lochmatter, der große All-Round-Bergführer und der Bezwinger der gefährlichen und schroffen Täschhorn-Südwand im Nikolaital, u. a. auch um 1900 nach Norwegen reiste, um sich dort die Skifahrtechnik noch besser anzueignen. Zudem war er 1905 Erstbesteiger des Furggengrats am Matterhorn. Josef Knubel wird „König der Viertausender“ genannt, denn in seiner Berufskarriere hat Josef Knubel über achthundertmal einen Viertausender erklommen. Josef Pollinger war Mitglied der Expedition der erfolgreichen Erstbesteigung des höchsten Bergs Amerikas des Aconcagua (6958 m), womit ein neuer Höhenweltrekord aufgestellt wurde.
Insgesamt berichtet das Buch von über 700 Erstbesteigungen der Bergwelt unseres Planeten. Tabellarische Darstellungen erleichtern das Nachschlagen dieser Erstbesteigungen ebenso wie einen Überblick über das St. Niklauser Bergführerwesen von 1850 bis ins Jahr 2010.
Aus dem umfangreichen und reichhaltigen Fundus des Buches „Berge: Beruf, Berufung, Schicksal“ kann mit dieser Einführung selbstverständlich einzig einige Kostproben wiedergeben werden, aber es kann jedem wärmstens empfohlen werden, ob er nun Alpinist ist oder nicht.