Die Athener und ihre Gräber (1000–300 v. Chr.) von Elena Walter-Karydi | ISBN 9783110347364

Die Athener und ihre Gräber (1000–300 v. Chr.)

von Elena Walter-Karydi
Buchcover Die Athener und ihre Gräber (1000–300 v. Chr.) | Elena Walter-Karydi | EAN 9783110347364 | ISBN 3-11-034736-9 | ISBN 978-3-11-034736-4
„The strength of this book is the long term analysis of the Athenian funerary evidence, constituting an important support for the reconstruction of the evolution of the city, and more generally for the history of Greek art.“Simona Dalsoglio in: H-Soz-Kult, 07.03.2016, *** „Le livre récemment publié par E. Walter-Karydi est un ajout important à la recherche existante. En se concentrant sur Athènes et les monuments funéraires, traités non pas comme des réflexions passives des réalités économiques et sociales mais comme des miroirs de personnes elles-mêmes, l’auteur tente de saisir le développement de l’attitude des Athéniens envers la mort.“Alexandra Alexandridou in: Antiquité Classique 85 (2016), 534–535, *** „Der auch in elektronischer Form erschienene, sorgfältig edierte und reich bebilderte Band bietet eine eindringliche und anregende Untersuchung des Umgangs der Athener mit dem Tod von geometrischer Zeit bis ans Ende der Klassik im ausgehenden 4. Jh. v. Chr. [...]. Durch ihre eingehenden Betrachtungen gelingt es der Verfasserin in überzeugender Weise, Gemeinsamkeiten, Entwicklungen und Veränderungen in Athen und Attika nachzuzeichnen und damit eine Art Langzeitgeschichte der Athener Grabkultur zu schreiben [...].“Christoph Reusser in: Museum Heleveticum 74 (2017), Fasc. 1, 127–128 *** „Dieses kenntnisreiche und erkenntnisfördernde Buch zu einem zentralen Thema ist ein großer Wurf. W.-K. gelingt es, in bemerkenswert knapp gehaltener Form wesentliche Aspekte der griechischen Kultur prägnant und mit großer Überzeugungskraft darzustellen.“Marion Meyer, in: Klio 100.1 (2018), 304–312

Die Athener und ihre Gräber (1000–300 v. Chr.)

von Elena Walter-Karydi

Die Monographie arbeitet erstmals an den Formen, Bildern und Inschriften der attischen Grabmäler die Athener Haltung dem Tod gegenüber, ihren Wandel in der geometrischen, archaischen und klassischen Zeit (1000–300 v. Chr.), und den grundsätzlichen Unterschied von der christlich-abendländischen heraus.

Gleich bleibt in den drei Epochen, dass es nicht um die Erlösung im Jenseits geht; es gilt das homerische Geras thanonton: die Pflicht der Lebenden, die Toten zu ehren und die Erinnerung an sie wach zu halten. Dieser diesseitigen Pflicht entsprechend gibt es keine Friedhöfe; die Gräber säumen die Straßen außerhalb Athens, damit Passanten vor ihnen halten und das Geras thanonton vollziehen.

Die geometrischen Gräber zeigen Bilder der rituellen Ehrung des Toten, der namenlos bleibt. Bei den archaischen kommt das benannte Bildnis des Toten auf sowie die Grabepigramme, die die Passanten in eine Performance des Geras thanonton involvieren.

In der Klassik errichtet die Polis kollektive Kriegergräber im demosion Sema. Die privaten Gräber, nun vorrangig Familienbezirke, und die Grabepigramme zeigen die neue Bedeutung der Familie. Die kontrapostischen Grabrelieffiguren wirken wissend um den eigenen Tod und den Tod des Anderen, und es gibt neuartige Gruppen von Toten und Hinterbliebenen.

Diese anthropologische Betrachtung der attischen Grabmäler lässt viel über die lebenden Athener jener Jahre erkennen.