Wirtschaftsfreiheit als Schicksal von Clemens Reichhold | Das politische Denken Friedrich August von Hayeks als de-politisierte Ideologie | ISBN 9783110682526

Wirtschaftsfreiheit als Schicksal

Das politische Denken Friedrich August von Hayeks als de-politisierte Ideologie

von Clemens Reichhold
Buchcover Wirtschaftsfreiheit als Schicksal | Clemens Reichhold | EAN 9783110682526 | ISBN 3-11-068252-4 | ISBN 978-3-11-068252-6

„Der Band bietet eine bedenkenswerte Rekonstruktion zentraler Theoriestücke eines der bedeutendsten Sozialphilosophen des 20. Jahrhunderts, die zugleich kritisch in ihren Ambivalenzen beleuchtet werden. Die hiermit aufgeworfenen Fragen, die von Reichhold in seiner soliden Analyse formuliert werden, sollten in der Diskussion um Hayek aufgegriffen und auf ihre Berechtigung geprüft werden. Als eine der nicht eben übertrieben häufigen akademischen Arbeiten zu Hayek im deutschsprachigen Raum verdient die Dissertation in jedem Falle die Aufmerksamkeit einschlägig Interessierter vor allem im Bereich der Politikwissenschaft und der politischen Philosophie, der Sozialphilosophie, der Staatswissenschaft und der Wirtschaftswissenschaft.“
Till Kinzel in: Informationsmittel (IFB) (2019), http://informationsmittel-fuer-bibliotheken. de/showfile. php? id=9790

Wirtschaftsfreiheit als Schicksal

Das politische Denken Friedrich August von Hayeks als de-politisierte Ideologie

von Clemens Reichhold

Im Neoliberalismus, so wird meist angenommen, drängen Individualismus und Marktfundamentalismus zur Auflösung traditioneller Kollektive, Ordnung und staatlicher Autorität. Inwiefern diese Sicht ein unvollständiges und problematisches Bild entwirft, zeigt die vorliegende Arbeit am politischen Denken F. A. Hayeks (1899-1992), einem der einflussreichsten Intellektuellen des Neoliberalismus. Dabei wird das theoretisch umfassende Denken Hayeks anhand seiner Konzeption von Recht, Ökonomie, Demokratie und Geschichte genauer analysiert und sowohl ideologietheoretisch wie -historisch verortet. Als prägend für Hayek wie für den Neoliberalismus insgesamt erweist sich aus dieser Perspektive die Krisenzeit der 1930er Jahren: hier lässt sich eine ideologische Wende feststellen, nach der Hayeks Wirtschaftsliberalismus durch einen sozialen Konservatismus Ergänzung fi ndet. Seine Theorie »spontaner Ordnung« stellt in dieser Hinsicht nicht nur eine Neukonzeption des Marktes, sondern eine de-politisierte Konzeption des Sozialen insgesamt dar. Konstitutiv für den von Hayek geprägten Neoliberalismus ist daher keine individualistische Auflösung von Gesellschaft und Staatlichkeit, sondern deren De-Politisierung; an die Stelle liberaler Utopien tritt die Apologie ökonomischer und sozialer Schicksalshaftigkeit.