Die Bekehrung Hermanns des Juden von Jean C Schmitt | Autobiographie, Geschichte und Fiktion | ISBN 9783150105627

Die Bekehrung Hermanns des Juden

Autobiographie, Geschichte und Fiktion

von Jean C Schmitt, übersetzt von Ursula Blank-Sangmeister
Buchcover Die Bekehrung Hermanns des Juden | Jean C Schmitt | EAN 9783150105627 | ISBN 3-15-010562-5 | ISBN 978-3-15-010562-7
Viel Wissenswertes über die mittelalterliche Geisteswelt erfährt der Leser in Schmitts gründlich recherchierten, akribisch genauen Schilderungen. Am spannendsten ist die Einordnung der Hermann-Bekehrung in den Kontext der Frömmigkeitsbewegung des 12. Jahrhunderts. Berliner Zeitung. insgesamt eine hinreißende Lektüre voller tiefer Einsichten! Das Historisch-Politische BuchEndlich mal wieder eine ganz sorgfältig redigierte Übersetzung, in der alle mittelalterlichen Namen korrekt in ihrer im Deutschen wissenschaftlich üblichen Form wiedergegeben sind. (.) Ein Register erschließt den Band für ein zweites Lesen. So ermöglicht diese Übersetzung den (noch einmal verbesserten Zugang) zu dem Meisterwerk von Jean-Claude Schmitt, in dem er einen kleinen Text exemplarisch für ein wichtiges Kapitel der religiösen Pluralität in seinen Kontext stellt, beispielhaft für mittelalterliche Religionsgeschichte und beispielhaft für die Methoden der modernen Mittelalterforschung. Jahrbuch der Gesellschaft für niedersächsische KirchengeschichteJudas ben David-ha-Levi war ein Kölner Jude des 12. Jahrhunderts. Er schwor seinem Glauben ab, wurde Christ und nahm den Namen Hermann an. Er, der Konvertit, trat in ein Prämonstratenserstift ein, erhielt die Priesterweihe und schrieb schließlich die Geschichte seiner Bekehrung nieder. Diese spannende Autobiographie, um deren Wahrheitsgehalt noch immer heftig gestritten wird, ist die Hauptquelle der Darstellung des Pariser Historikers Jean-Claude Schmitt. (.) Schmitts Buch bietet nicht nur eine neue Interpretation der Konversion Hermanns, sondern zeichnet ein überzeugendes Bild der religiösen Geisteswelt des 12. Jahrhunderts. DAMALSDem Rezensenten drängt sich nach der außerordentlich anregenden Lektüre dieses Bandes der Gedanke auf, ob im Grunde nicht nur die Frage nach der alleinigen oder kollektiven Autorschaft „kaum von Bedeutung ist“, sondern auch jene nach Wahrheit oder Fiktion erweitert und nicht besser zwischen 'Wahrheit' und 'Wirklichkeit' getrennt werden müsste, um die Bedeutung dieses Dokumentes, wie historischer Überlieferungen allgemein, recht erfassen zu können. WLADie französische Schule der historischen Anthropologie bereichert seit langem auch die deutsche Geschichtswissenschaft mit ihren Forschungserträgen; mit dem anzuzeigenden Band greift einer ihrer führenden Vertreter nun sogar auf deutsches Terrain über, handelt es sich doch bei der in Rede stehenden Konversion um (.) Judas ben David ha-Levi aus einer Familie von Kölner Juden. Die Darstellung seiner Bekehrung zum Christentum in dem Opusculum de conversione sua (.) stand und steht in einem für die vertraute philologisch-kritische Methode typischen Streit: „Wahrheit oder Fiktion?“. (.) In so detailreichem wie scharfsinnigem Umkreisen dieses Problems zeigt der Autor, dass in seinen Augen diese harte Alternativfrage falsch gestellt ist und daher der komplexen Entstehungsgeschichte eines solchen historischen Dokumentes nicht gerecht werden kann. Auch die Dignität des jeweils zeitgenössischen Denkens - und Glaubens! - besitzt ein Vetorecht gegenüber aus unserer Moderne einfach übergestülpten Interpretationsansätzen. So nähert sich Schmitt in differenzierter und aspektreicher Analyse über die Stufen seiner Kapitel der Lösung des Rätsels. Geschichte, Politik und ihre Didaktik Hat Hermann der Jude, der sich im 12. Jahrhundert als junger Mann vom Judentum zum Christentum bekehrt haben und in das Prämonstratenserkloster von Cappenberg eingetreten sein soll, wirklich gelebt? Haben wir tatsächlich von ihm eine Autobiographie oder ist dieser Text nur ein Roman oder eine nachträglich verfasste antijüdische Schrift? Der französische Historiker macht aus diesen Fragen ein exzellentes Lehrstück über unseren Umgang mit historischen Texten. Eine differenzierte Analyse des Textes, der dem Buch auch als Anhang beigegeben wurde, sowie der Literaturgattung der Autobiographie im Mittelalter, und der Weise, wie Literatur in dieser Zeit entstanden ist, führen Schmitt dazu, Wahrheit und Fiktion nicht mehr als unversöhnliche Gegensätze zu betrachten, sondern auch in der Fiktion einen Dienst an der Wahrheit zu sehen. Darüber hinaus ist die Arbeit auch eine eindrucksvolle Schilderung des Zusammenlebens von Juden und Christen im Rheinland des hohen Mittelalters. Buchprofile

Die Bekehrung Hermanns des Juden

Autobiographie, Geschichte und Fiktion

von Jean C Schmitt, übersetzt von Ursula Blank-Sangmeister
Ein außergewöhnlicher Fall aus dem 12. Jahrhundert: Es geht um den Bericht des Kölner Juden Juda ben David ha-Levi über seine Bekehrung zum Christentum und seine Karriere im Prämonstratenserkloster Cappenberg unter dem Namen Hermann. Durch diesen Bericht lernen wir auf spektakuläre Weise einen Menschen des 12. Jahrhunderts kennen - aber hat es ihn wirklich gegeben? Ist diese unwahrscheinliche Geschichte wirklich wahr? Oder besser gesagt: Was ist an ihr wahr, und in welchem Sinn, und für wen? Durch die virtuose Interpretation des Historikers erfährt man bedeutsamere Wahrheiten als die der Fakten: die wahre Bedeutung von Träumen, die mittelalterliche Vorstellung von Individualität, die Wirkungsmacht der religiösen Bilder und die zentrale Vorstellung der Bekehrung, um die das Denken der Zeit kreiste.