Alfred Bader: Chemie, Glaube und Kunst

Alfred Bader, 1924 als Sohn eines jüdischen Vaters und einer katholischen Mutter in Wien geboren, flüchtete als Jugendlicher 1938 vor den Nationalsozialisten nach England. Ab 1940 als „feindlicher Ausländer“ interniert und schließlich in ein kanadisches Kriegsgefangenenlager überstellt, gelang es ihm 1941, an der Queens Universität in Kingston, Ontario, aufgenommen zu werden, wo er Technische Chemie studierte. Danach konnte er mit einem Stipendium in Harvard Organische Chemie studieren. Anschließend arbeitete er für die Pittsburgh Plate Glass Company in der Forschung. 1951 war er der Mitbegründer der Firma Aldrich in Milwaukee, die heute, als Sigma-Aldrich, der weltweit größte Zulieferer von Chemikalien für die Forschung ist. Nach 40-jähriger Berufstätigkeit widmet er sich nun seiner großen Leidenschaft, der Kunst, und gilt als international anerkannter Bilder sammler mit einer bedeutenden Sammlung von Malereien holländischer Meister des 17. Jahrhunderts. Durch seine finanzielle Unterstützung wurde der Ignaz L. Lieben-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften wieder errichtet. Er ist vielfach ausgezeichneter Chemiker, Stifter mehrerer Preise, Lehrstühle und Stipendien an verschiedenen Universitäten sowie Ehrenbürger der Universität Wien und lebt heute mit seiner Frau, Isabel, in Milwaukee, Wisconsin, USA. In einer faszinierenden Weise vereinen sich in seiner Persönlichkeit wissenschaftliche und wirtschaftliche Rationalität mit Religiosität und Kunstsinnigkeit.