Neues Deutschland: Informative Brisanz und erzählerische Dichte.
Die Presse - Spectrum: Dass eine türkische Autorin sich diesem Thema dermaßen vorbehaltslos nähern kann, ohne dass sie dafür gleich wegen ›Beleidigung des türkischen Staats‹ vor Gericht gezerrt wird, zeigt, dass die türkischen Intellektuellen immer öfters willens sind, die Schleier der Desinformatoin, die über vielen heiklen Themen liegen, zu lüften.
Qantara.de: Es gelingt Ayse Kulin den großen türkisch-kurdischen Konflikt sowohl anhand privater Geschichten als auch in größeren historischen Geschehnissen, die fast die gesamte Türkei berühren, packend in Szene zu setzen.
Stuttgarter Zeitung: Kulin verschmilzt in diesem Buch Unterhaltung und Politik, Frauenleid und Gesellschaftsanalyse. Das zählt zum Erfolgsgeheimnis der Autorin, die mehr als zwanzig Romane verfasst und sich oft harte Stoffe gesucht hat: mal den Massenmord von Srebrenica, mal den Militärputsch in der Türkei. Auffällig ist, dass Kulin gleich mehrere Romane in Ostanatolien angesiedelt hat. Andere, die wie sie in Istanbul und Ankara in einer Oberschichtfamilie groß geworden sind, kommen kaum über die Hauptstadt hinaus, gen Osten. Sie aber recherchierte dort, saß in ärmlichen Behausungen, sprach mit Eltern, die zwar Geld für den Fernseher, nicht aber für die Bildung der Kinder ausgeben, schon gar nicht der Mädchen. Auch das, nicht nur die systematische Benachteiligung der kurdischen Region empört Ayse Kulin.
Buchprofile: Dieser, die realen politischen Verhältnisse genau reflektierende Roman einer ehrlich um Verständigung bemühten und deshalb in der Türkei gefeierten aber auch sehr umstrittenen Autorin, ist aufwühlend und fesselnd geschrieben. Für europäische Leser vermittelt er überdies außerordentlich differenzierte Einblicke in momentane innertürkische Konfliktlagen.
Elele: Dieser Roman beschreibt auf ehrliche Weise, was die beiden Frauen erlebt haben. Er ist die Fokussierung einer Meisterautorin auf eine historische Phase, die das Land erheblich beeinflusst hat. In seiner Toleranz und seiner Objektivität ist es ein typischer Roman aus der Feder Ayşe Kulins. Einmal mehr weckt sie Bewunderung beim Leser für die Meisterschaft, mit der sie über Menschen schreibt, und dafür, dass sie unumwunden zur Sprache bringt, was sie zu sagen hat.