Kommune - Forum für Politik, Ökonomie, Kultur: Halide Edip Adivar arbeitete als Lehrerin, Schulinspektorin, gründete Schulen, betreute Waisenkinder – es gab Tausende – in den zerfallenden Rändern des Osmanischen Reiches, Opfer entsetzlicher Massaker. Sie hielt im Befreiungs-, im Überlebenskampf der Türken ergreifende Reden auf den großen Plätzen vor den dampfenden und schluchzenden Massen. Sie ritt an der Seite von Atatürk, was nicht verhinderte, dass sie aus dem Land musste (1924), sie unterschied, was unumgänglich war und das, was dem Starrsinn, den Launen und der Ungeduld entsprang. Sie war eine große Menschenfreundin.
Mein Weg durchs Feuer
Erinnerungen. Mit einem Nachwort von Erika Glassen. Mit einem Nachwort von Erika Glassen. Türkische Bibliothek
von Halide Edip Adivar, aus dem Türkischen übersetzt von Ute Birgi-KnellessenHalide Edip Adivars Lebensgeschichte spiegelt den stürmischen Umbruch ihres Landes. Mit wachem Blick verfolgt sie den Untergang des Osmanischen Reichs und das Erstarken der Nationalen Bewegung. Emanzipiert und eigensinnig wirft sie sich ins Geschehen. Schon früh entdeckt sie ihr Talent zum Schreiben. 1919, als die Alliierten Istanbul besetzen, flieht sie unter abenteuerlichen Umständen nach Anatolien. Die erfolgreiche Schriftstellerin stellt sich in den Dienst der neuen Türkei, bewahrt jedoch ihren kritischen Blick.