Die blaue Aubergine von Miral al-Tahawi | Roman | ISBN 9783293203013

Die blaue Aubergine

Roman

von Miral al-Tahawi, aus dem Arabischen übersetzt von Doris Kilias
Buchcover Die blaue Aubergine | Miral al-Tahawi | EAN 9783293203013 | ISBN 3-293-20301-9 | ISBN 978-3-293-20301-3
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Neue Zürcher Zeitung: Diese Geschichte einer umgekehrten Bekehrung hat gesellschaftliche Sprengkraft.

Al-Ahram: Miral al-Tahawi entdeckt die Konturen der Geschichte, während sie den Konturen des Körpers entlangfährt. In ihrem Werk begegnen wir dem Paradox der Vielstimmigkeit innerhalb einer einzigen und einzigartigen Stimme.

Trigon: Miral al-Tahawi erklärt, sie wollte mit ›Die blaue Aubergine‹ eine Autobiografie ihrer Seele schreiben und der Not und den Widersprüchen, in welchen Millionen von Ägypterinnen gefangen sind, Ausdruck geben. Aus dem Gefühl heraus, in der gesellschaftlichen Tradition gefangen zu sein, hat sie diesen vielschichtigen und erzähltechnisch raffinierten Roman um eine Frau auf der Suche nach sich selbst geschrieben.

Emma: Miral al-Tahawi erzählt von der versunkenen Welt der Großmütter ebenso wie von der aufkommenden Welt der Enkelinnen, die aus dem Harem ausgebrochen sind und sich im Dschungel der Großstadt dieselben Freiheiten nehmen wie Männer, auch sexuell.

Hessischer Rundfunk HR: In einer sehr eigenwilligen Komposition montiert Miral al-Tahawi Erinnerungsfragmente und kurze Geschichten, Märchen, Buchzitate und Briefpassagen zusammen und schafft es so, einen Einblick in die vielschichtige und widersprüchliche Gefühls- und Gedankenwelt einer jungen Frau in der muslimischen Welt zu geben. Es ist trotzdem kein Jammerbuch geworden, wie man beim Thema ›gesellschaftliche Situation der Frau‹ erwarten könnte. Das verhindern die differenziert Sprache, der genaue Blick und die kraftvollen Worte, die sie immer wieder findet, um eine Situation literarisch überzeugend zu beschreiben.

Die Tageszeitung: In Ägypten wurde ›Die blaue Aubergine‹ kontrovers aufgenommen und debattiert, als wäre es ein arabisches ›Elementarteilchen‹. Gleichzeitig stand die literarische Qualität jedoch außer Frage: Die poetische Sprache, die kunstvollen Perspektivwechsel und die Rätselhaftigkeit, die manche Szene in der unwirklichen Schwebe hält, fanden allenthalben Lob.

Aargauer Zeitung: »Miral al-Tahawi hat ihren Ruf als bedeutendes neues Talent mit dem Roman Die blaue Aubergine bestätigt.«

SWO - Virtuelle Kulturregion: Miral al-Tahawi erzählt geradezu szenisch, im Kamera-Blickwinkel, aber nicht banalisierend. Sie hat den genauen, den durchdringenden Blick, sie kritisiert, sie seziert die Gesellschaft und fühlt sich ihr dennoch zugehörig. Diese Mischung verursacht einen seltsamen Sog, aus dem sich der Leser kaum befreien kann. Wer den Islam besser verstehen will, sollte unbedingt dieses Buch lesen.

Wendekreis: Nicht unbedingt eine süffige Ferienlektüre für den Strand, dafür ein eindringlicher Einblick in die vielschichtige und widersprüchliche Gefühls- und Gedankenwelt einer jungen Frau in der muslimischen Welt.

Interkultur in: Kunstvoll gewobene Traumsequenzen zeichnen Nadas Ängste und Sehnsüchte. Der mit Vor- und Rückblenden versehene Erzählstrang eröffnet drastische Bilder einer Realität, in der Menschen um ihre Würde kämpfen.

Die blaue Aubergine

Roman

von Miral al-Tahawi, aus dem Arabischen übersetzt von Doris Kilias

Das Mädchen Nada kommt blau angelaufen zur Welt. Die Eltern nennen es zärtlich-spöttisch »blaue Aubergine« und haben höchste Erwartungen: eine Prinzessin wird aus ihr, meint die Mutter, eine Weltraumforscherin, glaubt der Vater. Irgendwann findet sich Nada an der Uni wieder und versteht die Welt und ihren Körper nicht mehr. Sie verhüllt sich, versteckt sich unterm Kopftuch und sucht Zuflucht bei den religiösen Parolen der Islamisten. Aber auf ihre drängenden Fragen zu Liebe und Politik, Gesellschaft und Erwachsenwerden findet sie weder in der Tradition noch in der Revolte eine Antwort.
»Die blaue Aubergine« erhielt in Ägypten höchstes Kritikerlob, wurde aber auch heftig diskutiert. Nicht nur die intimen Bekenntnisse, sondern auch al-Tahawis Absage an jegliche Ideologien wurden von vielen als schockierend empfunden.