Die Verheißung von Sahar Khalifa | Roman | ISBN 9783293203914

Die Verheißung

Roman

von Sahar Khalifa, aus dem Arabischen übersetzt von Regina Karachouli
Buchcover Die Verheißung | Sahar Khalifa | EAN 9783293203914 | ISBN 3-293-20391-4 | ISBN 978-3-293-20391-4
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Leseprobe

Schneller-Magazin: Viele poetische Stellen machen den spannungsvollen Roman, dessen politischer Kontext – die Zeit vor und nach dem Sechs-Tage-Krieg – hinter den anderen Erzählsträngen stark zurück tritt, zu einem Lesegenuss.

Ostthüringische Zeitung: Illusion und Desillusionierung, jugendliche Schwärmerei und lebenslange Enttäuschung liegen dicht beieinander: ein großes Kunstwerk, das seinen Leser emotional packt.

Blick: Sahar Kalifa gelingt der Spagat zwischen Poesie und Sachlichkeit. Anrührend schildert sie die Sehnsucht der Menschen nach Frieden und einem normalen Leben. Sie bringt die palästinensischen Anliegen näher, ohne die Gegenseite zu verteufeln. Heute Täter – morgen Opfer, dieser Ablauf durchzieht das Buch wie ein roter Faden. Eine berührende Liebeserklärung an ein zerrissenes Land.

Neues Deutschland: Khalifa rollt die Schnur der Erinnerung auf und erzählt uns eine Geschichte, in der Liebe und Literatur sich auf wundersame Weise vermischen. Aber auch an der Liebe zu Jerusalem leiden die Akteure. Dass wir an all dem teilhaben können, ist der großartigen Übersetzung von Regina Karachouli zu verdanken.

Kölner Express: ›Die Verheißung‹ ist der anrührendste – und angesichts der Weltlage – der aktuellste Roman von Sahar Khalifa. Sie schreibt uns, wie Menschen sich anpassen und verändern, und wie aus Träumen Trauer werden kann.

St. Galler Tagblatt: ›Die Verheißung‹ ist eine melancholisch-subjektive Liebesgeschichte, leicht und modern erzählt, aber die Eleganz des Textes kann täuschen. Es geht um ein interkulturelles Drama von hoher Intensität. Die Suche nach der verlorenen Poesie ist in diesem meisterhaften Roman auch eine Suche nach der Wirklichkeit – hinter den trügerischen Bildern vom Anderen, hinter den lähmenden Klischees von der Geschichte dieses geschundenen Landes.

Berliner Zeitung: ›Die Verheißung‹ gibt Einblicke in eine Wirklichkeit, von der es in unseren Medien kaum Bilder gibt. Ibrahim trifft bei seiner Suche unterschiedliche Menschen, islamische und christliche, ganz vereinzelt auch Israelis. Die Altstadt Jerusalems, aber auch abgelegene Dörfer werden lebendig, man lernt Palästinenser kennen, die Schlager oder Soap Operas lieben, wird Zeuge von Festen und Ehekrächen, männlicher Doppelmoral und weiblichem Pragmatismus. Doch die Irritation, die der Roman über einen melancholischen alten Palästinenser auslöst, ist sicher nicht der schlechteste Effekt, den Literatur aus einem Krisengebiet haben kann.

Stuttgarter Zeitung: Krieg und erzwungene Flucht können, so paradox es klingt, gerade für schwache Charaktere eine Zuflucht darstellen, ein lebenslanges Ausweichen vor Verantwortung. Dies ist die unbequeme Botschaft des neuen Romans der palästinensischen Autorin Sahar Khalifa.

Falter: Der kurze Moment des idyllischen Miteinanders von Christen und Muslimen, den die bedeutendste Romanautorin der palästinensischen Literatur zum Ausgangspunkt ihres Romans nimmt, macht das darauf folgende persönliche Scheitern umso deutlicher.

Berner Zeitung: Es ist eine obsessive Liebe, die uns die palästinensische Autorin und Frauenrechtlerin in atmosphärisch aufgeladenen Bildern schildert. Die fatale Affäre zwischen einer Christin und einem Moslem scheitert weniger an deren religiöser Herkunft, als vielmehr an der Unvereinbarkeit ihrer Wunschvorstellungen, an Eifersucht und der Ohnmacht, sich dem anderen mitzuteilen.

Die Verheißung

Roman

von Sahar Khalifa, aus dem Arabischen übersetzt von Regina Karachouli

Der Vater will aus ihm einen Geschäftsmann machen, der Onkel sieht in ihm einen Künstler, doch Ibrahim will nur eins: Schriftsteller werden. Er flieht aus Jerusalem, wird Lehrer in einem gottverlassenen Dorf und haust mit seinen Träumen in einem ehemaligen Stall. Als er der rätselhaften Mariam begegnet, beginnt unter den argwöhnischen Augen des Dorfes eine unmögliche Liebe.
Er ist Muslim, sie Christin. Ihre Brüder wachen aus dem fernen Brasilien mit Sperberaugen über ihren Lebenswandel. Und auch er beginnt sich in den traditionellen Ehrbegriffen zu verstricken. Ihre unter dem christlichen Schleier versteckte Lebenslust verstört ihn. Misstrauen zersetzt ihn, als sie schwanger wird. Der Ausbruch des Krieges 1967 fällt wie ein Blitzschlag in eine ausweglose Situation.
Als er nach Jahrzehnten des Exils, inzwischen ein erfolgreicher Geschäftsmann, in die palästinensischen Gebiete zurückkehrt, macht er sich auf die Suche nach der verlorenen Mariam. Aber die Menschen, das Land und die Stadt seines Herzens haben sich zur Unkenntlichkeit verändert.