Der Nebel von gestern von Leonardo Padura | Roman | ISBN 9783293204843

Der Nebel von gestern

Roman

von Leonardo Padura, aus dem Spanischen übersetzt von Hans-Joachim Hartstein
Buchcover Der Nebel von gestern | Leonardo Padura | EAN 9783293204843 | ISBN 3-293-20484-8 | ISBN 978-3-293-20484-3
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Leseprobe

Frankfurter Allgemeine Zeitung: Der wie eine alte Schallplatte in eine A– und eine B–Seite eingeteilte Roman ist eine von Hans–Joachim Hartstein glänzend übersetzte melancholische Zeitreise in die vorrevolutionären Tage Havannas, in denen das Nachtleben den Rhytmus des Lebens vorgab.

Begegnung der Kulturen: Wie immer ist Leonardo Padura am Allgemein-Menschlichen interessiert und hat eine nahezu hypnotische Stärke im Heraufbeschwören von Stimmungen – Melancholie, Taumel, Verfall; am Schluss ist das Glas leer.

Buchprofile: Dieser Roman, der gut auch als Krimi gelten kann, führt den Leser sowohl in das feudalistische Kuba der 50er Jahre als auch in die desolate Gegenwart mit ihren sozialen und v. a. wirtschaftlichen Verwerfungen. Atmosphärisch dicht, spannend und daher sehr empfehlenswert.

Der Bund: Meisterhaft versteht es Leonardo Padura, vor dem inneren Auge Condes und dem des Lesers die späten Fünfzigerjahre auferstehen zu lassen, den Nebel zu lüften, uns Einblicke zu gewähren in eine pulsierende Stadt des Vergnügens, des Tanzes, der Musik, der halbseidenen Nachtclubs. Und ebenso rasch und eindrücklich reisst er uns wieder in die raue Gegenwart zurück, wo es ums nackte Überleben geht. Schwerelos begeben wir uns auf Zeitreisen, Vergangenheit und Gegenwart erhellen einander auf faszinierende Weise in diesem Buch, das viel mehr ist als ein Kriminalroman.

Die Berliner Literaturkritik: Leonardo Padura ist ein literarisches Meisterwerk gelungen, eine bezaubernde Hommage an Havanna und das karibische Lebensgefühl. Mit Haut und Haaren taucht der Leser ein in die Welt vor der Revolution und lernt das heruntergewirtschaftete Havanna von heute kennen.

Die Berliner Literaturkritik: Ein Wunderwerk ist dem angesehenen und preisgekrönten Autor mit der atmosphärischen Darstellung des Lebensgefühl auf dieser herrlichen Karibikinsel gelungen.

Münchner Merkur: Leonardo Padura lässt die Zeiten von Militärdiktatur, Revolution und kommunistischer Herrschaft anhand menschlicher Schicksale lebendig werden. Facettenreich, leichtfüßig und bemerkenswert offen erzählt, entwickelt sich der Krimi zu einem Gesellschaftsroman im besten Sinne.

MDR Figaro Krimi des Monats: Leonardo Padura erzählt die Geschichte Kubas im 20. Jahrhundert quasi nebenbei, dabei erinnert ›Der Nebel von gestern‹ an Carlos Ruiz Safons ›Schatten des Windes‹ aber auch an Borges: ob es die Philosophie des Boleros ist, die uns fesselt oder das Labyrinth des eigenen Lebens in dem sich Mario Conde verläuft – ›Der Nebel von gestern‹ ist einer der intelligentesten, lebendigsten und schönsten Schmöker der letzten Zeit, der wie guter kubanischer Rum als einzige Nebenwirkung Lust auf mehr macht.

Associates Press (AP): ›Der Nebel von gestern‹ ist spannend, lebendig, fesselnd, interessant, versehen mit der nötigen Prise Deftigkeit, ohne vulgär zu werden. Und was Padura erneut meisterhaft gelingt: er entführt den Leser in diese verkommene, heruntergewirtschaftete Stadt Havanna, in eine von Drogen und Alkohol, Verbrechen, Prostitution und Korruption verdorbene und vergiftete Gesellschaft – wo es trotzdem brodelt und kocht vor Lebensfreude.

ekz-bibliotheksservice: Padura besticht wieder mit einer subtilen Mischung aus Nostalgie, Melancholie und Begeisterung für die Wurzeln der kubanischen Kultur. Ein mitreißendes Melodram, das viele Leser entzücken wird.

Der Nebel von gestern

Roman

von Leonardo Padura, aus dem Spanischen übersetzt von Hans-Joachim Hartstein
Not macht erfinderisch. Auch Mario Conde, der sich als Antiquar durchs Leben schlägt - kein schlechtes Geschäft in Zeiten, in denen viele Kubaner ihre Bücher zu Geld machen müssen. Eines Tages stößt Conde auf eine außerordentlich wertvolle, seit vierzig Jahren vergessene Bibliothek. All seine Geldsorgen scheinen mit einem Schlag gelöst. Doch dann entdeckt er zwischen den bibliophilen Kostbarkeiten eine Zeitschrift aus den Fünfzigerjahren mit dem Porträt der Bolerosängerin Violeta del Río. Ihr Bild und die einzige Schallplatte, die sie vor ihrem rätselhaften Tod aufgenommen hat, verzaubern ihn. Er macht sich auf die Suche nach ihr und dringt vor in das Havanna von gestern, in die wilden Jahre der Boleros und der Mafia, aber auch in das zerfallende, melancholische Havanna der Gegenwart.