Ehrenwerter Herr von Nagib Machfus | Roman | ISBN 9783293206748

Ehrenwerter Herr

Roman

von Nagib Machfus, aus dem Arabischen übersetzt von Doris Kilias
Buchcover Ehrenwerter Herr | Nagib Machfus | EAN 9783293206748 | ISBN 3-293-20674-3 | ISBN 978-3-293-20674-8
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Norddeutscher Rundfunk: Auch wenn die Geschichte in Ägypten spielt: Parallelen zur hiesigen Bürokratie sind unübersehbar.

Stuttgarter Zeitung: Sehr zu Unrecht stehen andere, schlankere, kantigere und bösere Bücher von Machfus stets im Schatten jener Werke, die wenigstens ein bisschen unserem Wunsch nach exotischem Trubel und lärmend Pittoreskem entgegenkommen. Keiner davon ist herber als ›Ehrenwerter Herr‹, ein kleiner Roman aus dem Jahre 1975, der einen vorsätzlich brüskierenden Tunnelblick bietet. Es geht darin nur um eine Figur, den Beamten Osman Bajumi, und deren einziges Lebensziel: zügig Rang um Rang der Ministerialbürokratie zu erklimmen, um dann noch ein paar gute Jahre von Glanz und Herrlichkeit auf dem Sessel des Ministerialdirektors zu erleben.

Deutsche Welle: Im abgründigen Pendeln des frommen Osman zwischen Gott und Hölle entwickelt Machfus eine ergreifende Meisterschaft des psychologischen Romanschreibens.

Thurgauer Zeitung: Mit der Erzählung ’Ehrenwerter Herr’ ist Machfus die hervorragende Darstellung eines Prototypen des internationalen Beamten gelungen und gleichzeitig ein unaufdringliches, orientalisch liebenswürdiges und durchaus poetisches Gleichnis des menschlichen Lebens geglückt.

Der Standard: In einem einzelnen Handlungsstrang wird uns die Beamtenlaufbahn des Osman Bajumi vorgeführt. Machfus zieht dabei dem Antihelden in seiner unvergleichlich pointierten Art das Hemd aus.

Frankfurter Allgemeine Zeitung: Ein schlanker Bürokratenroman, dessen unerbittliche Satire immer dicht am Tragischen entlangführt.

Die Welt: Die Schilderung der Details sprudelt vor unvermutetem Humor.

Stuttgarter Zeitung: Eine ironisch-satirische Geschichte über Aufstieg und Fall eines von Macht- und Karrierestraben besessenen Bürokraten. Am Ende seines Weges steht der Held nicht vor dem ’himmlischen Tor’ des Ruhmes und der Macht, sondern vor der Erkenntnis, daß er sich die Hölle auf Erden geschaffen hat.

Bücherpick: Jahrzehntelang war Literaturnobelpreisträger Nagib Machfus selbst Angesteller des Bildungsministeriums. Die intimen Regungen im Leben der Bürokratie sind ihm vertraut. Jetzt nimmt er sie satirisch aufs Korn.

Tages-Anzeiger: Ein finsteres Märchen für Erwachsene und ein Glanzstück im Spätwerk des Autors, der hier in der realistischen Kurzform auf den Punkt kommt.

Ehrenwerter Herr

Roman

von Nagib Machfus, aus dem Arabischen übersetzt von Doris Kilias

Ein Mann strebt nach oben: Osman will Herr des »Blauen Zimmers« - Ministerialdirektor - werden. Aber wenn einer aus diesem Viertel stammt, Sohn eines Kutschers ist, als einziger in der ganzen Nachbarschaft ein weißes Hemd und Aktentasche trägt, keinerlei Protektion genießt und nur auf Talent und List bauen kann, dann muss er in der achten Besoldungsklasse und im Archivkeller des Ministeriums beginnen. Opfer müssen erbracht werden. Freundschaften, Herzensangelegenheiten und Verlockungen des Fleisches dürfen dem Aufstieg nicht im Wege stehen. Politische Kämpfe, soziale Unruhen? Wer damit seine Zeit vergeudet, hat von der hohen Mission des Beamtentums nichts begriffen.

Mit leichter Feder, kompakt und satirisch, hat Machfus einen Prototyp des universalen Bürokraten geschaffen.