Die Bürgersprache der Stadt Bielefeld in der Zeit von 1578–1747 von Mechthild Stockmeier | Eine rechtsgeschichtliche Abhandlung über ihre Inhalte und Bedeutungen sowie ein Vergleich mit dem Stadtrecht von 1214 | ISBN 9783339126580

Die Bürgersprache der Stadt Bielefeld in der Zeit von 1578–1747

Eine rechtsgeschichtliche Abhandlung über ihre Inhalte und Bedeutungen sowie ein Vergleich mit dem Stadtrecht von 1214

von Mechthild Stockmeier
Buchcover Die Bürgersprache der Stadt Bielefeld in der Zeit von 1578–1747 | Mechthild Stockmeier | EAN 9783339126580 | ISBN 3-339-12658-5 | ISBN 978-3-339-12658-0
Inhaltsverzeichnis 1

Die Bürgersprache der Stadt Bielefeld in der Zeit von 1578–1747

Eine rechtsgeschichtliche Abhandlung über ihre Inhalte und Bedeutungen sowie ein Vergleich mit dem Stadtrecht von 1214

von Mechthild Stockmeier
Bürgersprachen waren im Mittelalter und der Frühen Neuzeit rechtliche Normierungen, die aufgrund der Selbstverwaltungsautonomie des städtischen Rates das Alltagsleben der Stadtbewohner regelten. Sie waren insbesondere in den Hansestädten zu finden. Sie können als Gesetze, Verordnungen oder Satzungen bezeichnet werden und weisen größtenteils policeyrechtliche Bestimmungen auf. Sie regelten die öffentliche Sicherheit und Ordnung, Handel und Gewerbe, Lohn- und Dienstbotenangelegenheiten sowie Kleidungs- und Feierfragen. Die Autorin wählt für ihre rechtshistorische Untersuchung die Bürgersprache der Stadt Bielefeld in der Grafschaft Ravensberg von 1578. Es ist die erste Analyse der Inhalte und Bedeutungen dieser Bürgersprache und auch der erste Vergleich mit dem Stadtrecht von Bielefeld von 1214. Die Bürgersprache ist in mittelniederdeutscher Sprache verfasst und wurde von ihr ins Neuhochdeutsche übersetzt. Der geschichtliche Teil der Studie gibt einen allgemeinen Überblick über die Zeit der Stadtgründungen im Mittelalter, um sodann auf die besonderen Gegebenheiten in Bielefeld einzugehen. Es werden die Merkmale einer Stadt herausgestellt wie deren Bewohner mit ihren Gemeinschaften, die Befestigungsanlagen, das Zentrum mit Kirche, Markt und Rathaus, die Klöster sowie die Aufgaben des Rates. Bielefeld wird als Doppelstadt mit Alt- und Neustadt beschrieben und der Bezug zu den noch heute vorhandenen Gebäuden und Traditionen macht die Ausführungen lebendig, auch für den an Bielefelder Geschichte interessierten Leser. Das Bielefelder Recht wird in Form des Stadtrechts und verschiedener Ordnungen vorgestellt, darunter auch die Bürgersprache. Danach werden die verschiedenen Rechtsgebiete, die sowohl im Stadtrecht als auch in der Bürgersprache vorkommen, mit heutigen Rechtsbegriffen wie Prozessrecht, Privatrecht, Strafrecht und Öffentliches Recht zusammengefasst und miteinander verglichen. Weitere Ausführungen beschäftigen sich mit dem Gerichtswesen in der Grafschaft Ravensberg und der Stadt Bielefeld. Als Schwerpunkt werden die 46 Vorschriften der Bürgersprache in ihrer Vielfalt ausführlich anhand ihrer Inhalte analysiert. Diese Vielfältigkeit zeigt sich u. a. in der Regelung von Verträgen, Vormundschaften, Diebstahl, Kuppelei, Brandbekämpfung, Abwasser, Viehhaltung, Jahrmärkten, Hochzeiten und Steuern. Deren Bedeutung für Arbeit und Leben der Bewohnerschaft wird dabei besonders herausgestrichen. Abschließend erfolgen Hinweise auf Vorkommnisse in der heutigen Stadt Bielefeld, die an die mittelalterliche Stadt erinnern wie das Capyttel, den Schnatgang und das Stadtwappen.