Schatten des Kaiserreichs von Eckart Conze | Die Reichsgründung von 1871 und ihr schwieriges Erbe | ISBN 9783423282567

Schatten des Kaiserreichs

Die Reichsgründung von 1871 und ihr schwieriges Erbe

von Eckart Conze
Buchcover Schatten des Kaiserreichs | Eckart Conze | EAN 9783423282567 | ISBN 3-423-28256-8 | ISBN 978-3-423-28256-7
Leseprobe
Berliner Zeitung: Der Historiker Eckart Conze warnt vor neuem Nationalismus.
Hörzu: Fundiert, gut lesbar, mit Bezügen zu den neuen Nationalisten.
Prantls Blick - die politische Wochenvorschau: Er kann klug analysieren, er kann präzise argumentieren, er kann spannend schreiben – und er kann überzeugen.
Praxis Geschichte: Sehr empfelenswert!
literaturkritik.de: Eine lehrreiche Lektüre in Zeiten, in denen auf deutschen Straßen und Plätzen des Öfteren wieder schwarz-weiß-rote Fahnen geschwungen werden.
Lausitzer Rundschau: Eckart Conze warnt in seinem lesenswerten Buch ›Schatten des Kaiserreichs‹ zur Reichsgründung vor 150 Jahren vor einem neuen Nationalismus.
Oberhessische Presse: Er versteht sein Buch als einerseits als historische Analyse, aber auch als geschichtspolitische Intervention.
Goslarsche Zeitung: Der Marburger Historiker Eckart Conze hat sich auf mehr als 260 lesenswerten Seiten mit der Reichsgründung vor (fast) 150 Jahren auseinandergesetzt – und längst nicht nur zurückgeschaut.
ZeitZeichen, Juni 2021: Conze hat ein scharfsinniges und verständlich geschriebenes Buch vorgelegt.

Schatten des Kaiserreichs

Die Reichsgründung von 1871 und ihr schwieriges Erbe

von Eckart Conze

150 Jahre Reichsgründung am 18. Januar 2021

Am 18. Januar 1871 wurde im Spiegelsaal von Versailles das Deutsche Kaiserreich proklamiert. Deutung und Erbe des damals gegründeten Nationalstaats sind heute umstritten. In welchem Verhältnis steht die Berliner Republik zum Reich Bismarcks und Wilhelms II.? Wie demokratisch war der nationale Staat? Hat sich Deutschland damals auf einen „Sonderweg“ in die Moderne begeben? War in der Reichsgründung der Weg zum Ersten Weltkrieg bereits angelegt. Was verbindet 1871 und 1933, was Versailles und Auschwitz?

Die Debatten über „Die Schlafwandler“ und die Hohenzollern zeigen, dass der Schatten des Kaiserreichs bis in die Gegenwart reicht. Ein neuer Nationalismus taucht das vergangene Reich in ein rosiges Licht und versucht, ein kritisches Bild seiner Geschichte zu entsorgen. Doch die Reichsgründung war eine Revolution von oben, das Kaiserreich ein autoritärer nationaler Machtstaat. Die Bundesrepublik steht nicht in seiner Tradition. 150 Jahre nach der Reichsgründung verbindet das Buch Geschichte und Gegenwart, historische Analyse und geschichtspolitische Intervention.

Eckart Conzes scharf gedachte und brillant formulierte Darstellung gibt Antworten auf politisch virulente Fragen, leuchtet die Hintergründe geschichtspolitischer Debatten aus und bezieht engagiert Stellung: »Es gibt nichts zu feiern. Das Reich von 1871, es ist vergangen. Das Deutschland der Gegenwart steht nicht in seiner Tradition.«

Nicht zuletzt der Sturm des Reichstags vonDemonstranten mit Reichs- und Reichskriegsflaggen hat das Thema dieses Buches in den Mittelpunkt einer erbittert geführten öffentichen Debatte gerückt.

“Die nationale Einheit 1871 wurde erzwungen, mit Eisen und Blut, nach Kriegen mit unseren Nachbarn, gestützt auf preußische Dominanz, auf Militarismus und Nationalismus. Ich selbst war erst vor wenigen Tagen im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden – ein große, eine gute Ausstellung – und von der Decke, in einer Ecke des Saales, hingen an langen Fäden zahllose Kinderbücher aus jener Zeit. In ihnen, kleine Jungen, die kaum über die Tischkante gucken konnten, aber bereits stolz die Soldatenuniform tragen und begeistert die Kriegstrommel schlagen. Diese Glorifizierung des militanten Nationalismus, diese Verherrlichung des Krieges, des Heldentodes, selbst von Kindesbeinen an, das war der unselige Geist der damaligen Epoche. Es war ein kurzer Weg von der Gründung des Kaiserreiches bis zur Katastrophe des Ersten Weltkrieges.” Frank-Walter Steinmeier