»Hunolds Studie zur Polizeiarbeit in der multiethnischen Stadt liefert schon aufgund des ethnografischen Untersuchungsansatzes und der dabei protokollierten Straßenpraxis der Streifenbeamten einen wichtigen Beitrag zur deutschsprachigen Polizeiforschung. Die Analysen können durchweg überzeugen, was auch am stringenten Aufbau und an der klaren Sprache der Verfasserin liegt. Auf diese Weise ist eine äußerst lesenwerte und inhaltsreiche Untersuchung der polizeilichen Handlungspraktiken gegenüber Jugendlichen in städtischen Räumen entstanden.« Andreas Ruch, in: Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform, 3/2016
»Hunolds Erkenntnisse werden die deutsche empirische Polizeiforschung beeindrucken und hoffentlich auch nachhaltig beeinflussen.« Prof. Dr. Rafael Behr in: Zeitschrift für Jugendkriminalität und Jugendhilfe, 3/2016
Polizei im Revier.
Polizeiliche Handlungspraxis gegenüber Jugendlichen in der multiethnischen Stadt.
von Daniela HunoldVor diesem Hintergrund gibt eine mehrmonatige ethnografische Erhebung sowie eine Online-Befragung von Polizeibediensteten Aufschluss darüber, wie sich das Verhältnis zwischen Polizei und Jugendlichen sowie jungen Heranwachsenden in verschiedenen Vierteln der untersuchten Städte in persönlichen Begegnungen ausgestaltet. Die Arbeit zeigt, dass ein Großteil der Interaktionen im Rahmen proaktiver Polizeiarbeit stattfindet, die sich an polizeirelevanten Definitionen von Orten und Räumen orientiert. Raumkonstruktionen haben sich hierbei als überindividuelle Einflussfaktoren erwiesen, die über die Bedeutung individueller Merkmale für die Verdachtskonstruktion mitentscheiden. Für die Ausprägung lokaler polizeilicher Handlungsmuster ist in diesem Zusammenhang insgesamt bedeutsam, wie Organisations-Umwelt-Beziehungen im Polizeirevier auf verschiedenen Ebenen hergestellt und ausgehandelt werden.