Das Interdikt in der europäischen Vormoderne. | ISBN 9783428182213

Das Interdikt in der europäischen Vormoderne.

herausgegeben von Tobias Daniels, Christian Jaser und Thomas Woelki
Mitwirkende
Herausgegeben vonTobias Daniels
Herausgegeben vonChristian Jaser
Herausgegeben vonThomas Woelki
Buchcover Das Interdikt in der europäischen Vormoderne.  | EAN 9783428182213 | ISBN 3-428-18221-9 | ISBN 978-3-428-18221-3
Leseprobe
Beschreibung

Das Interdikt in der europäischen Vormoderne.

herausgegeben von Tobias Daniels, Christian Jaser und Thomas Woelki
Mitwirkende
Herausgegeben vonTobias Daniels
Herausgegeben vonChristian Jaser
Herausgegeben vonThomas Woelki
Das lokale Interdikt im Sinne eines temporären Entzugs von Seelsorge und Sakramenten in einem bestimmten Gebiet (Kirche, Stadt, Diözese, Herrschaftsterritorium), nahm neben der Exkommunikation eine zentrale Rolle im kirchlichen Sanktionsarsenal ein. Vom Hochmittelalter bis ins 17. Jahrhundert gehörte der durch das Interdikt hervorgerufene spirituelle Ausnahmezustand fest zum Erfahrungshorizont des vormodernen Europäers, insbesondere der Stadtbevölkerung. Das Interdikt ist aus der liturgischen und frömmigkeitspraktischen Lebenswelt Lateineuropas nicht wegzudenken. Zudem enthielt diese häufig angewandte Form der kirchlichen Strafpraxis stets ein besonderes Konfliktpotential. Ein Interdikt beschwor für jeden einzelnen Gläubigen einen unheilvollen Gewissens- und Loyalitätstest herauf, der erwünschte (Druck auf die Obrigkeit) und unerwünschte (Häresien, religiöser ›Eigensinn‹) Reaktionsszenarien provozierte. Der Band erschließt erstmals europäisch vergleichend das analytische Potenzial des Interdikts als spezifisch vormodernes Querschnittsphänomen, das gleichermaßen kirchen-, rechts- und sozialgeschichtliche Perspektiven eröffnet.