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Bertolt Brecht ist am 14.
August 1956 gestorben – Anlass, sein Leben
erneut zu würdigen mit einem Buch, das ein neues
Licht auf eine Ikone des 20. Jahrhunderts
wirft, das am Podest des längst zum
Klassiker erstarrten Revolutionärs Bertolt
Brecht rüttelt.
John Fuegis Biographie des wohl bedeutendsten
Dramatikers des 20. Jahrhunderts
war bereits bei ihrem Erscheinen 1994 in
den USA und kurz darauf in England und
Frankreich Anlass zu Enthusiasmus und
erbittertster Kritik. Basierend auf seiner 25
Jahre dauernden Auseinandersetzung mit
der Person und dem Werk Bertolt Brechts
schreibt Fuegi nicht nur eine Biographie des
großen Dichters, sondern unternimmt weit
mehr: Er legt die kollektive Biographie des
'Brecht-Kreises' vor, aller derjenigen, die
selbst das 'Werk Brechts' sind und zugleich
an dessen Zustandekommen wesentlich
beteiligt waren.
Fuegi zeigt, indem er das literarische Werk
ausbreitet, Tagebücher, Briefe, literarische
Entwürfe heranzieht, den Dichter als einen
verhexenden Mann, ehrgeizig, genial und
geltungsbedürftig, ruhmsüchtig, anmaßend
und von unentrinnbarem Zauber. Zugleich
breitet er den Hintergrund aus, vor dem dies
alles seinen Anfang nimmt und sich entfaltet: