„Bora Cosic lässt seinen Gedanken freien Lauf, und die nehmen am liebsten Zuflucht zur nächsten (Straßen-) Ecke, um dort in ungewissem Winkel abzubiegen.“ Jörg Plath, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.04.12
Frühstück im Majestic
Belgrader Erinnerungen
von Bora Cosic, aus dem Serbischen übersetzt von Katharina Wolf-GrießhaberNach Jahren des Exils kehrt Bora Cosic nach Serbien zurück. Im Hotel Majestic im alten Zentrum von Belgrad erlebt er die Stadt, als ob das Leben auf den Straßen und Plätzen stehengeblieben wäre: Die Prachtbauten, die Passagen und Buchhandlungen, die alten Stoff- und Hutläden. Und die Menschen: Ein ehemaliges Dienstmädchen, das Wäsche und Wände bemalte, ein Maler, der sich am Geruch der Farbtuben berauschte, ein surrealistischer Dichter, der eine lebendige Schnecke aß. Cosic erzählt von der Wunderkammer seiner Kindheit, von jenem Viertel im Zentrum, in dem die Belgrader Moderne entstand und bis heute fortwirkt.