Nastjas Tränen von Natascha Wodin | ISBN 9783498002602

Nastjas Tränen

von Natascha Wodin
Buchcover Nastjas Tränen | Natascha Wodin | EAN 9783498002602 | ISBN 3-498-00260-0 | ISBN 978-3-498-00260-2
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Leseprobe
Stuttgarter Zeitung: Was in Natascha Wodins west-östliches Kraftfeld gerät, wird zu großer Literatur.
Süddeutsche Zeitung: Eine zeitgenössische, osteuropäische Odyssee (...). „Nastjas Tränen“ ist eine Auseinandersetzung mit der Herkunft, die kein Ende finden kann und die in ihrer ganzen Sehnsucht und ihrem ganzen Schmerz überraschende Formen annimmt. (...) ein einfühlsames, vielschichtiges Charakter- und Gesellschaftsporträt, dessen politische Bedeutung nie näher kommentiert wird, aber in jeder Zeile vibriert.
Deutschlandfunk: Eine ukrainische Putzfrau als Hauptfigur eines Romans hat Seltenheitswert in der deutschsprachigen Literatur. Natascha Wodin füllt mit „Nastjas Tränen“ eine Lücke, sie schildert ein Frauenleben, das zahlreiche Osteuropäerinnen teilen (...). Sie tut das (...) mit einer kühlen drastischen Genauigkeit, die einem den Atem stocken lässt.
NDR Kultur : Natascha Wodin macht Nastjas Geschichte nicht zu ihrer eigenen, sie wahrt Abstand, kein Wort ist zu viel (...). Dass man dennoch tief berührt wird, ist ein Beweis für Wodins große Schreibkunst. (...) Natascha Wodins Roman „Nastjas Tränen“ ist ein poetisches, sehr berührendes Porträt einer Frau, die auch dann noch kämpft, wenn sie längst verloren hat.
Brigitte: So umwerfend, dass man vor diesem Frauenschicksal einfach in die Knie gehen muss.
Freie Presse: Immer wieder hat Natascha Wodin mit ihren Büchern bewiesen, dass sie bis an die Schmerzgrenze und darüber hinaus gehen kann. (...) Auch heute noch existieren „Zwangsarbeiter“, liest man zwischen den Zeilen. Sie sind nicht vergleichbar mit den 27 Millionen, die von den Nationalsozialisten als billige Arbeitskräfte deportiert wurden. Aber auch ihr Leben eignet sich als Stoff für Tragödien, wie dieses Buch eindrucksvoll belegt.
Deutschlandfunk Kultur "Buchkritik": Nastjas Geschichte ist exemplarisch. Sie ist eine jener Osteuropäerinnen, die als Pflegerinnen, Babysitter oder Haushaltshilfen das Familienleben westlicher Gesellschaften stützen und nie wirklich Fuß fassen. Wie in „Sie kam aus Mariupol“ greift Natascha Wodin hier ein von der Literatur eher vernachlässigtes Thema auf. (...) ein historisch und stofflich bedeutsames Buch.
Berliner Zeitung: Wodin überschreitet mit ihren Leserinnen und Lesern die Grenzen des Bekannten und Vorstellbaren (...) ein besonderes und erhellendes Buch.
wdr5.de: Eine unglaublich berührende Mischung aus Intimität und Distanz, die einen Sog beim Lesen erzeugt.
Profil: Natascha Wodin ist Expertin für Menschen, die nirgendwo ankommen (...) Ein einfühlsames, nie sentimentales Porträt einer zutiefst rastlosen Frau.

Nastjas Tränen

von Natascha Wodin


Das Pendant zum Bestseller «Sie kam aus Mariupol» − ein Frauenschicksal jetzt und hier.

Als Natascha Wodin 1992 nach Berlin kommt, sucht sie jemanden, der ihr beim Putzen hilft. Sie gibt eine Annonce auf, und am Ende fällt die Wahl auf eine Frau aus der Ukraine, dem Herkunftsland ihrer Mutter, die im Zweiten Weltkrieg als Zwangsarbeiterin nach Deutschland verschleppt wurde. Nastja, eine Tiefbauingenieurin, konnte nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im wirtschaftlichen Chaos ihrer Heimat nicht mehr überleben − ihr letztes Gehalt bekam sie in Form eines Säckchens Reis ausgezahlt. Da sie ihren kleinen Enkelsohn und sich selbst nicht länger ernähren kann, steigt sie, auf etwas Einkommen hoffend, in einen Zug von Kiew nach Berlin. Dort gelingt es ihr, mehrere Putzjobs zu finden, nach getaner Arbeit schläft sie auf dem Sofa ihrer Schwester. Zu spät bemerkt sie, dass ihr Touristenvisum abgelaufen ist. Unversehens schlittert sie in das Leben einer Illegalen, wird Teil der riesigen Dunkelziffer an Untergetauchten im Dickicht der neuen, noch wildwüchsigen deutschen Hauptstadt.

Für Natascha Wodin ist es, als würde sie von ihrem Schicksal erneut eingeholt. Im Heimweh dieser Ukrainerin, mit der sie mehr und mehr eine Freundschaft verbindet, erkennt sie das Heimweh ihrer Mutter wieder, die daran früh zerbrochen ist. Jetzt, Jahre später, zeichnet sie mit verhaltener, tief anrührender Poesie das Porträt von Nastja, einer kämpferischen Frau.

«Große, bemerkenswerte Literatur von einer beeindruckenden sprachlichen Kraft.» Bayerischer Rundfunk