Vierundsiebzig von Ronya Othmann | ISBN 9783498003616

Vierundsiebzig

von Ronya Othmann
Buchcover Vierundsiebzig | Ronya Othmann | EAN 9783498003616 | ISBN 3-498-00361-5 | ISBN 978-3-498-00361-6
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Leseprobe
Die Zeit: Man muss Othmanns Nervenstärke bewundern, die nötig gewesen sein muss für ihre teilnehmende Beobachtung. Und das erzählerische Können, dem sich ihre atemberaubende literarische Reportage verdankt. Sie ist eine große Schriftstellerin.
Tages-Anzeiger: Dieses Buch ist ein grosser Schreck und gleichermassen ein grosses Glück, weil es auf jeder Seite dem Vergessen widerspricht und zum Erinnern einlädt.
Nürnberger Nachrichten: Es gibt wohl nur wenige Bücher, die das Fremdsein der Menschen zwischen Orient und Okzident so erschütternd festhalten. Und die doch ebenso ein Gefühl von Kindheit vermitteln, die ja immer Heimat ist.
Welt am Sonntag: Fast nebenbei erzählt Othman eine vielschichtige, denkbar unsentimentale und gerade deshalb so anrührende Vater-Tochter-Geschichte, die in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur ihresgleichen sucht ... Ein großes Werk und ein ungeheuer packendes dazu.
WDR "Cosmo": Wie kann man Worte, wie eine Sprache finden, um von solchem Horror, von solchen Verbrechen zu erzählen? Das ist die Frage, der Ronya Othmanns zweiter Roman „Vierundsiebzig“ mit literarischen Mitteln nachspürt - auf bewegende und beeindruckende Weise.
Bücher am Sonntag (Beilage NZZ am Sonntag): Dieses Buch sei jenen empfohlen, die derzeit den Begriff „Genozid“ leicht auf der Zunge tragen. Die Autorin Ronya Othmann beschreibt in „Vierundsiebzig“, was die Auslöschung eines Volkes wirklich heisst. Indem sie mit Überlebenden spricht.
Süddeutsche Zeitung: „Vierundsiebzig“ ist in Tagen, in denen das Thema Genozid wegen des Zeitgeschehens in Nahost mal juristisch, mal wissenschaftlich, mal polemisch und nicht selten saudumm verhandelt wird, ganz unpolemisch ein wichtiges Buch.
Kölner Stadt-Anzeiger: „Vierundsiebzig“ ist mehr als ein Roman. Es ist ein Dokument, das der Archäologie nahe ist, und legt im Grabungsprozess die Sprache des Völkermords frei.
taz: Es sind die kleinen Alltagsschilderungen, die das in jeder Hinsicht unfassbare Material zusammenhalten, der Schwere immer wieder Lebendigkeit injizieren.
taz: In einer großen literarischen Recherche dokumentiert Ronya Othmann die Geschichte und Verfolgung der Êzîden ... Eine fesselnde Odyssee.
Der Tagesspiegel: Othmann schafft ihre ganz eigene literarische Form. Sie listet, protokolliert, berichtet, vermag gar die karge, sonnenflirrende Landschaft zu poetisieren ... Mit „Vierundsiebzig“ hat sie ein unbedingt nötiges Monument geschaffen.
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung: Ein literarischer Befreiungsschlag. „Vierundsiebzig“ ist vieles in einem – Autobiographie, Biographie, Reiseliteratur und Geschichtsschreibung in Echtzeit – und dennoch ein organisches Ganzes. Ein Meilenstein der literarischen Genozidforschung.
SWR 2 "Lesenswert": „Vierundsiebzig“ ist Reportage, Essay, Reisebeschreibung – ein fünfhundertseitiges Buch über das Dokumentieren des Völkermords und der Versuch, eine Sprache dafür zu finden.
der Freitag: Dieses Buch ist kaum auszuhalten. Doch gerade deshalb sollte man es lesen.
NDR "Am Morgen vorgelesen": Es gibt keine Spielfreiheit der Fiktion. Die Instanz des erzählenden Ichs ist dennoch wichtig, denn sie hält den ausufernden Text zusammen und macht das Umkreisen des Unbegreifbaren psychologisch plausibel.
RBB Kulturradio: Schockierend, grausam, bewegend - und am Ende ein ziemlich lehrreiches Buch.
Deutschlandfunk "Büchermarkt": Weite, aus Sprache gebaute Landschaften ... ein so persönlicher und berührender Roman.

Vierundsiebzig

von Ronya Othmann

Nach ihrem Debüt  Die Sommer legt Ronya Othmann den zweiten Roman vor: ein ergreifendes literarisches Zeitzeugnis.

«Ich habe gesehen. Das Ich ist ein Zeuge. Es spricht, und doch hat es keine Sprache.» So beschreibt sie den Vorgang des Erzählens. Sie will eine Form finden für das Unaussprechliche, den Genozid an der êzîdischen Bevölkerung, den vierundsiebzigsten, verübt 2014 in Shingal von Kämpfern des IS. 

Vierundsiebzig  ist eine Reise zu den Ursprüngen, zu den Tatorten: in die Camps und an die Frontlinien, in die Wohnzimmer der Verwandten und weiter in ein êzîdisches Dorf in der Türkei, in dem heute niemand mehr lebt. Es geht darum, hinzusehen, zuzuhören, Zeugnis abzulegen, Bilder und Berichte mit der eigenen Geschichte zu verbinden, mit einem Leben als Journalistin und Autorin in Deutschland. 

Ronya Othmann erschafft ein Werk von ungeheurer Dichte, notwendiger Klarheit und Härte. Ihre Stimme ist eine der Diaspora, die auch in den Lesenden tiefe Spuren hinterlässt.