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Frankfurter Allgemeine Zeitung: Barthes entdeckt die Literatur neu als Drama des Wunsches zu schreiben, seiner Finessen, seiner Listen und Verwegenheiten: alles sagen zu wollen oder sich ins Schweigen zurückzuziehen …
Süddeutsche Zeitung:
» Die Vorlesung ist das bewegende Dokument einer intellektuellen Metamorphose und biographischen Zäsur. Sie handelt von einem Strukturalisten, der ein neues Leben – das heißt für ihn: ein neues Schreiben – beginnen will und davon träumt, dass aus ihm der Erzähler eines Romans heraustritt, wie aus Marcel Proust der Ich-Erzähler ›Marcel‹ heraustrat.«
Die Vorbereitung des Romans
Vorlesung am Collège de France 1978-1979 und 1979-1980
von Roland Barthes, Vorwort von Nathalie Léger, herausgegeben von Éric Marty, aus dem Französischen übersetzt von Horst BrühmannIm April 1978 beschließt Roland Barthes, einen Roman zu schreiben, kommt aber über Stichworte nicht hinaus. Die Erfahrung dieses Scheiterns macht er in den folgenden Jahren zum Thema der theoretischen Arbeit: Er widmet dem Übergang »vom Schreiben-Wollen zum Schreiben-Können« zwei Vorlesungen am Collège de France. Darin geht er der Frage nach, wie aus verstreuten Ideen ein Textkontinuum entsteht, das einen »Realitätseffekt« erzeugt. Er behandelt aber auch, am Beispiel von Proust, Flaubert und Tolstoi, den Prozeß des Schreibens sowie die »diätetischen Regeln«, denen sich die Autoren unterwerfen – die Einsamkeit, die Nacht, die Stimulanzien …